Tourenverhältnisse
In machen Deutschen Mittelgebirgen lag am Donnerstagmorgen noch erstaunlich viel Schnee. So waren z.B. im Rothaargebirge die Wiesen rund um die Haflinger Hütte auf nur 583 m komplett schneebedeckt. Deutlich höhere Orte im Alpenvorland sind gleichzeitig schneefrei. Generell weisen aber auch bei den Mittelgebirgen nur die höchsten Lagen zusammenhängende Schneedecken auf.
Im Alpenraum sind die Schneehöhen für Ende Januar so gut wie überall unterdurchschnittlich. Am bayerischen Alpenrand kann man südseitig bis auf etwa 1400 m (wie am Mittleren Hörnle) wieder schneefrei wandern.
Dennoch waren in den vergangenen Tagen viele Skitouren sowohl am Alpenrand (wie die Plankenstein-Reibn) als auch in den Nördlichen Kalkalpen (wie die Grünsteinumfahrung) und am Alpenhauptkamm (wie der Rietzer Grießkogel) möglich … um nur einige Klassiker zu nennen.
Bei allen Skitouren muss man allerdings auf der Abfahrt gut auf unzureichend eingeschneite Steine aufpassen. Exponierte Gipfelrücken sind nach wie vor oft abgeweht.
Da es heute zunächst bis auf 1700 m regnet und die Schneefallgrenze erst am Nachmittag auf 1200 m sinkt, wird sich die Situation unterhalb von 1400 m eher noch verschlechtern. Oberhalb davon könnte es hingegen leicht besser werden. So erwartet Meteoschweiz am Alpennordhang oberhalb von 1500 Metern 5 bis 10, lokal bis 15 cm Neuschnee.
Lawinenverhältnisse
Im deutschen und österreichischen Alpenraum wurde für Donnerstag eine geringe Lawinengefahr (Stufe 1) ausgegeben. In der Schweiz geht man hingegen von einer mäßigen Lawinengefahr (Stufe 2) oberhalb der Waldgrenze aus.
Dort wird darauf hingewiesen, dass mit etwas Neuschnee in Kammlagen und Rinnen meist kleinräumige, störanfällige Triebschneeansammlungen entstehen. Diese sollten vor allem im sehr steilen Gelände vorsichtig beurteilt werden.
Der mittlere Teil der Schneedecke hat sich hingegen gut verfestigt, so dass auch in der Schweiz das Altschneeproblem (zumindest nördlich einer Linie Rohne-Rhein) kein Thema mehr ist.
Am Wochenende wird sich die Lawinengefahr nicht wesentlich ändern. Am Samstag ist wegen der ansteigenden Temperaturen eine stärkere Nass- und Gleitschneeaktivität möglich
Wochenendwetter
Mittelgebirge: In der Eifel und im Rothaargebirge verlaufen Freitag und Samstag windig, stark bewölkt und es kann auch immer wieder regnen. Am Sonntag beruhigt sich das Wetter und es kann die Sonne zum Vorschein kommen. Die Maximaltemperaturen sinken am Kahlen Asten (841 m) von 7°C am Samstag auf 3°C am Sonntag.
Ähnlich ist der Wetterverlauf im Harz und im Thüringer Wald. Auf dem Brocken (1141 m) sinken die Höchstwerte von 5°C auf 1°C.
Im Elbsandsteingebirge gibt es hingegen am Freitag Chancen auf Sonne. Das Wochenende verläuft dann stark bewölkt mit gelegentlichem Regen. Auf dem Großen Zschirnstein (560 m) pendeln die Höchstwerte um 5°C.
Im Bayerischen Wald verlaufen die kommenden drei Tage windig und wechselnd bewölkt, wobei sich auch mal die Sonne zeigen kann. Die Maximaltemperaturen sinken am Großen Arber (1456 m) von 7°C am Samstag auf 2°C am Sonntag.
Im ebenfalls windigen Schwarzwald ist es am Freitag bewölkt. Am Samstag fällt etwas Regen und am Sonntag dürfte wieder die Sonne herauskommen. Am Feldberg (1493 m) sinken die Höchsttemperaturen von 8°C am Samstag auf 4°C am Sonntag.
Alpen: Der Freitag verläuft in den Ostalpen meist sonnig. Mit lebhaftem, in den Nordalpen stürmischem Wind aus westlicher Richtung ziehen im Laufe des Nachmittags höhere, gegen Westen und Norden teils dichtere Wolkenfelder durch. Dazu ist es relativ mild, die Temperatur liegt in 2000 m bei 2°C.
Am Samstag herrscht starke, milde Südwestströmung, vom Hauptkamm nordwärts mit teils stürmischem Föhn. Dazu überwiegt der Sonnenschein bei nur dünnen Wolkenfeldern oberhalb der Gipfel. Die Temperaturen gehen etwas zurück.
Am Sonntag wird die Föhnströmung schwächer, sorgt aber an der Alpennordseite und im Osten noch für freundliches Wetter. In den Südalpen und im äußersten Westen trübt es ein. Die Schneefallgrenzen liegt zwischen 1200 und 1700 m.
Fazit
Das Wochenende bringt windiges und für Januar sehr mildes Bergwetter, wobei in den meisten Gebieten Samstag der bessere Tourentag sein dürfte.
In den meisten Mittelgebirgen, sowie an freien Alpenrand-Südhängen wird man bis mindestens 1400 m schneefrei unterwegs sein. Für höhere Gipfelziele sollte man Schneeschuhe und Teleskopstöcke dabei haben.
Wer Skitouren unternehmen möchte, muss wie in den vergangenen Wochen möglichst hochgelegene nordseitige Ausgangspunkte ansteuern. Südseitige Forststraßen sind (wie z.B. am Scharfreiter/ Vorkarwendel) oft ausgeapert.
Oberhalb von ca. 1500 Meter findet man vor allem in nordseitigen Karen und Mulden ausreichend Schnee, wobei man beim Abfahren gut auf Steine achten muss. Gipfelanstiege sind hingegen oft abgeweht. Dort ist man auf den Schlussanstiegen nicht selten zu Fuß unterwegs.
Tourenempfehlungen
Auch für das kommende Wochenende haben wir 15 Vorschläge auf alpenvereinaktiv.com für euch zusammengestellt.