Kind mit seiner Mutter beim Wandern in den Ammergauer Alpen
Einen gelungenen (Berg)Ferienstart legen nicht nur Familien am besten sonntags am westlichen Alpenrand hin. DAV/ Pröttel
So wird's am Wochenende

Bergbericht für 28.-30. Juli 2023

Auf dem frisch verschneiten Zugspitzgipfel konnte man heute Morgen einen Wintergruß mitten im Hochsommer erleben. In den kommenden Tagen steigen die Temperaturen bei allerdings unstabilem Bergwetter wieder etwas an.

Tourenverhältnisse

Ein markante Kaltfront bescherte dem Hochgebirge am Dienstag und Mittwoch einen kleinen Wintereinbruch. In den Allgäuer Alpen sank die Schneefallgrenze teilweise bis unter 2200 m. In der Folge wurden am Mittwoch auf dem Nebelhorn (2224 m) zwölf Zentimeter Neuschnee gemessen.
Dieser Schnee dürfte in den kommenden Tagen aber schnell wieder abschmelzen, wird aber zu feuchten Weg- und Felsverhältnissen führen. Auch unterhalb von 2000 m sind Erd- und Wiesenpfade in den Nordalpen, aber auch in den meisten Mittelgebirgen wegen der zurückliegenden Niederschläge oft feucht und können rutschig sein.
Auch der Alpenhauptkamm hat oberhalb von etwa 2800 Meter etwas Neuschnee abbekommen. Dort ist auf Gratanstiegen und Felspassagen von Hochtouren mit einer (meist eher dünnen) Schneeauflage zu rechnen. So herrschten gestern am Grand Combin de Grafeneire (Wallis) auf dem Meitin-Grat laut Foreneintrag „winterliche Verhältnisse“.
Zuvor apere (also eisige) Gletscherpassagen können jetzt ebenfalls mit einer dünnen Schneeauflage bedeckt sein, was eine nicht unerhebliche Rutschgefahr mit sich bringen kann.

Wochenendwetter

Mittelgebirge: In der Eifel und im Rothaargebirge bringt windiges Wetter in den kommenden Tagen einen Mix aus Wolken, Regenschauern und etwas Sonne. Der Sonntag könnte trocken verlaufen. Die Maximaltemperaturen liegen am Kahlen Asten (841 m) am Samstag bei 18°C.
Für den Harz ist eine vergleichbare Wetterentwicklung zu erwarten. Die Maximaltemperatur am Brocken (1141 m) pendelt um 16°C.
Auch im Elbsandsteingebirge gibt es am Freitag und Samstag immer wieder (oft gewittrigen) Niederschlag und am Sonntag die meiste Sonne. Auf dem Großen Zschirnstein (560 m) liegen die höchsten Temperaturen bei 21°C.
Im Bayerischen Wald und im Fichtelgebirge wird ebenfalls ein eher durchwachsenes Wochenende erwartet. Zudem wird es auch dort windig. Am Großen Arber (1456 m) pendeln die Maximalwerte um 14°C.
Im Schwarzwald sind Freitag und Samstag von Wind und gewittrigen Schauern geprägt. Der Sonntag dürfte dann freundlicher verlaufen. Am Feldberg (1493 m) sinken die Maximalwerte von 17°C am Freitag auf 15°C am Sonntag.
Alpen: Der Freitag wird in den Ostalpen zunächst recht sonnig. Zu Quellwolken gesellen sich am Vormittag im Westen kompaktere Wolkenfelder. Aber erst abends kann es an der Alpennordseite zu Regenschauern und Gewittern kommen. Im Süden gibt es kaum Niederschlag. Die Nullgradgrenze steigt auf ca. 3900 m an.
Am Samstag wird das Wetter instabiler. Vormittag ist es oft recht sonnig, am Nachmittag gibt es verbreitet Regenschauer und Gewitter. Häufig weht lebhafter West- bis Südwestwind. Es folgt eine nasse und gewittrige Nacht auf Sonntag.
Von West nach Ost beruhigt sich die nasse Situation im Laufe des Sonntagvormittag. Westlich der Linie Salzburg-Udine lockern die Wolken auf, es wird bis mittags sonnig und bleibt es auch für den restlichen Tag. Weiter im Osten bleiben die Berge wolkenverhangen und leichter Regen ist dort bis in den Abend hinein möglich.

Fazit

Wer kann, sollte für längere Touren gleich den morgigen, wohl bis abends trockenen Freitag ausnutzen. Am Samstag kommen so gut wie überall kürzere Halbtagestouren in Frage, bei denen man natürlich möglichst früh starten muss.
Am Sonntag macht es wiederum Sinn, sich nach Westen (wie zum Beispiel Richtung Allgäuer Alpen) hin zu orientieren, wo eine Wetterbesserung schon vormittags eintreten dürfte. Auch in den meisten Mittelgebirgen dürfte der Sonntag der bessere Bergtag sein. Sowohl in den Deutschen Mittelgebirgen als auch in den Alpen muss man in den kommenden Tagen aber mit feuchten Wegverhältnissen rechnen. Deshalb sind Teleskopstöcke und Bergschuhe mit gutem Profil bestimmt keine schlechte Idee.
Für alpine Mehrseillängen-Kletterouten und auch für große Hochtouren ist das Wochenendwetter eher nicht geeignet. Wenn, dann sollte man sich in Sachen Hochtouren in Richtung Schweiz begeben, wo der Sonntag bereits freundlich verlaufen könnte. Auf jeden Fall muss man sich über die aktuelle Schnee- und Gletschersituation vorab auf der Hütte erkundigen.

Tourenempfehlungen

Für das kommende Wochenende haben wir 15 Tourenvorschläge für euch zusammengestellt.

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