Ramsau liegt kurz vor der Grenze zu Salzburg, über das Klausbachtal geht es ins benachbarte Bergsteigerdorf Weißbach bei Lofer. Mehr als drei Viertel der Fläche von Ramsaus Hochgebirgslandschaft stehen unter dem Schutz des Nationalparks Berchtesgaden. Mit seiner alpinen Geschichte und seinen pittoresken Schauplätzen ist Ramsau seit jeher geprägt vom Bergsteigen und Tourismus. Markante graue Felsgipfel, wie der Watzmann, ragen in die Höhe, die schon Pioniere wie Hermann Buhl zum Klettern und Bergsteigen anlockten. Buhl lebte bis zu seinem Absturz an der Chogolisa/Pakistan in Ramsau.
Skitouren in den Berchtesgadener Alpen
Skitouren Berchtesgadener Alpen
Watzmanns Kinder und die Große Reibn
Wenn der Winter den Schnee mal wieder vermissen lässt, sind die Berchtesgadener Alpen eine gute Option für Skitourenfans. Watzmann & Co. bieten schneesichere Ziele.
Berge
Der berühmte Watzmann ragt über dem Königssee 2713 Meter in die Höhe – seine Ostwand ist die höchste Wand der Ostalpen. Wer ihn überschreiten will, muss alpine Erfahrung mitbringen, konditionsstark und absolut trittsicher wie schwindelfrei sein. Radfans werden die Tour durch das Klausbachtal über den Hirschbichlpass genießen. Rund um die Blaueishütte wartet viel griffiger Fels zum Klettern. Skitouren in unterschiedlichen Schwierigkeiten führen z.B. auf die Watzmann-Gugel, die Hochalm oder ins Watzmannkar. Wer mit geübten Kindern einen Klettersteig gehen will, sollte den Schützensteig am Kleinen Jenner (A/B) versuchen. Was die Watzmann-Überschreitung ungefähr fordert, sieht man in unserem ausführlichen Video.
Kultur
Rund 33 Almen prägen die Landschaft im Nationalpark Berchtesgaden. Besonders sehenswert ist der Almabtrieb im Herbst, wenn das geschmückte Vieh von der Salet- und der Fischunkelalm in Booten über den Königssee transportiert wird. Am 5. und 6. Dezember ziehen in alter (ursprünglich heidnischer) Tradition wilde Kramperl und Buttnmandl mit Fellkostümen, Schellen und gruseligen Holzmasken durch die Dörfer.
Natur
Folgt man der Ramsauer Ache, gelangt man durch den Zauberwald zum Hintersee. Der See entstand vor rund 3500 Jahren durch einen gewaltigen Bergsturz, als sich auf einer Breite von fast 500 Metern knapp 15 Millionen Kubikmeter an Gestein lösten, ins Tal fielen und den Klausbach aufstauten. Ein Tal östlicher, zwischen Watzmann und Hochkalter, liegt die Wimbachklamm, die seit 1847 begehbar ist.
Genuss
Die Berchtesgadener Alpen sind reich an Salz – daher wurde schon 1816 eine Sole-Anlage samt Pumpe gebaut, die das flüssige Salz von Berchtesgaden über Ramsau bis nach Bad Reichenhall transportiert. Heute führt ein Wanderweg entlang der 29 Kilometer langen Leitung. Die Enzianbrennerei Grassl ist die älteste Bergbrennerei und verkauft neben heimischen Enzianbränden auch Bergbrenner-Gin oder Bayerische Alpenliköre.
Die Bergsteigerdörfer
Die in der Initiative Bergsteigerdörfer vereinten Ortschaften sind Alpinismuspioniere in ihren Regionen. Deshalb haben die Berge und das Bergsteigen im kulturellen Selbstverständnis der Einheimischen und Gäste einen hohen Wert. Hier ist das Bewusstsein über den notwendigen Einklang zwischen Natur und Mensch noch lebendig und man respektiert natürliche Grenzen. Die Bergsteigerdörfer der Alpenvereine entsprechen damit in besonderer Weise den Zielen der Alpenkonvention, die eine nachhaltige Entwicklung im gesamten Alpenraum anstrebt.