Genug trinken
Sobald wir uns bewegen, braucht unser Körper mehr Flüssigkeit, als wenn wir nur sitzen oder liegen. Wenn es dazu noch warm oder gar heiß ist, steigt dieser Bedarf noch einmal. Ausreichend zu trinken, ist also oberste Devise, wenn man im Sommer in den Bergen unterwegs ist. Gut geeignet sind Wasser, Fruchtsäfte und Kräuter- oder Früchtetees. Kaffee und Schwarz- oder Grüntee sollte man nicht gegen den Durst trinken. Bei anstrengenden und schweißtreibenden Sportarten kann man auch auf isotonische Getränke zurückgreifen. Bei diesen Getränken entspricht das Verhältnis von Elektrolyten zu Flüssigkeit dem des Blutes, deshalb können sie leichter verdaut werden. Dabei muss es nicht die fertige Mischung aus dem Supermarkt sein. Isotonische Getränke kann man auch mit wenig Aufwand selbst herstellen, indem man beispielsweise Apfelsaft, Mineralwasser, etwas Salz und Traubenzucker mischt.
Vorsicht vor Zecken
Zecken gibt es zwar das ganze Jahr über, besonders aktiv sind sie aber im Frühjahr und im Herbst. Oft bemerkt man nicht einmal, dass man einen blinden Passagier herumträgt. Im Speichel der Zecke sind Substanzen, die die betroffene Stelle betäuben. Gefährlich werden Bisse jener Zecken, die Viren oder Bakterien übertragen. Zwar kommt das glücklicherweise nicht so oft vor. Der Biss einer infizierten Zecke kann aber gefährliche Konsequenzen nach sich ziehen. Am besten ist es natürlich, Bisse zu vermeiden. Das geht, indem man beispielsweise nicht mit kurzen Hosen durch hohes Gras (dem Lieblingsort der Zecken) läuft. Übrigens: Zecken lassen sich nicht von Bäumen fallen. Für die kleinen Tiere wäre es ein viel zu großer Aufwand, zuerst auf einen Baum zu klettern und dann im Zweifel ihr Ziel zu verfehlen.
Auch Stiche anderer Insekten können lästig bis schmerzhaft sein. Wer von sich weiß, zu einer Überreaktion nach einem Insektenstich zu neigen, sollte Antihistaminika oder kortisonhaltige Cremes im Gepäck dabeihaben. Diese frei verkäuflichen Präparate lindern die Symptome eines Stichs.
Pausen einplanen, bewusst wahrnehmen und genießen
Unabhängig von der eigenen Fitness, sollte man regelmäßig Pausen einplanen. Um einen Schluck zu trinken und einen Bissen zu essen, aber auch, um dem Körper Möglichkeit zu einer kurzen Regeneration zu geben. Auch für das psychische Wohlbefinden ist es gut, ab und zu innezuhalten, die Bewegung in der Natur auf sich wirken zu lassen und bewusst die Landschaft wahrzunehmen. Spüre dich selbst: Wie wirken die Bewegung und die frische Luft auf den Körper? Mit etwas Glück findet man auch einen Ort, von dem aus man einen schönen Blick hat. Entweder ins Tal oder auf die umliegenden Gipfel.
Sonnenschutz
Je höher man in den Bergen kommt, umso kühler wird die Umgebungsluft. Wenn dann noch ein leichter Wind geht, kann man trotz blauem Himmel frösteln. In solchen Momenten tut es gut, die wärmenden Strahlen auf der Haut zu spüren. Aber Achtung: Auch wenn es nicht besonders heiß ist, die Sonne hat viel Kraft. Schneller als man denkt, hat man einen Sonnenbrand. Bei Wanderungen erwischt es besonders häufig den Nacken, die Waden (wenn man mit kurzen Hosen unterwegs ist) und das Gesicht inklusive der Ohren. Eine gute Sonnencreme, die man auch regelmäßig nachtragen sollte, schützt vor Sonnenbrand, der ja nicht nur unangenehm juckt, sondern auch das Hautkrebsrisiko erhöht. Ebenfalls wirkungsvoll gegen Sonnenbrand und vor allem auch Sonnenstich sind Kopfbedeckungen, die einen Schatten auf Gesicht und Nacken werfen.
Tageszeiten beachten
Für eine Tour mit wenig Begegnungen sollte man die Tagesrandzeiten wählen. Also entweder früh los, wenn alle anderen noch am Frühstückstisch sitzen. Oder man macht sich erst am Nachmittag auf den Weg, wenn die meisten schon wieder auf dem Rückweg sind. Diese Taktik sollte man aber nur anwenden, wenn man sich und die Tour entweder gut kennt oder zumindest zuverlässig einschätzen kann. Denn einmal falsch abgebogen, ist der Zeitplan nicht mehr viel wert und man riskiert, in die Dunkelheit zu kommen. Nach Anbruch der Dämmerung (und auch vor Sonnenaufgang) aber gehört der Berg nachtaktiven Tieren, die die Dunkelheit zur Futtersuche nutzen.
Wetterbericht checken
Manchmal geht es ganz schnell: am eben noch blauen Himmel ziehen dunkle Wolken auf, in der Ferne ist Donner zu hören. Ein Gewitter ungeschützt am Berg mitzuerleben, ist eine sehr bedrohliche Erfahrung und sollte daher unbedingt vermieden werden. Beispielsweise indem man einen zuverlässigen Wetterbericht checkt und unterwegs das Wetter im Blick behält. Die meisten Hüttenwirtsleute und Almbäuer*innen können das Wetter gut einschätzen und wissen, ab wann es unvernünftig ist, weiterzugehen. Sie kann man im Zweifel immer fragen. Aber: nichts ersetzt den gesunden Menschenverstand.
Rücksicht auf die Natur nehmen
Achtsam mit sich selbst umzugehen, ist eine Sache – die gleichen Maßstäbe sollte man auch bei Flora und Fauna setzen. In den Alpen und den Mittelgebirgen leben Tiere und Pflanzen in teils sensiblen Ökosystemen, die durch äußere Einflüsse leicht gestört werden können. Konkret bedeutet das, auf den Wegen zu bleiben, Wild- und Almtieren respektvoll zu begegnen und Müll wieder mit ins Tal zu nehmen. Viele Pflanzenarten in den Bergen sind übrigens streng geschützt. Sie zu Hause in eine Vase zu stellen, ist kein Kavaliersdelikt.