Lebenskünstler unter Tage
Die Tiere bewegen sich das ganze Jahr über in Höhlen, Bergwerksstollen und anderen unterirdischen Hohlräumen. Dabei kommt den Feuersalamandern die allgemein hohe Luftfeuchte in Höhlen zugute, die sie vor dem Austrocknen schützt. Seit 2013 breitet sich aber ein höchstwahrscheinlich aus Ostasien stammender Hautpilz (Batrachochytrium salamandrivorans, kurz Bsal) in Mitteleuropa aus und vernichtet dabei ganze Salamanderpopulationen.
Der Feuersalamander ist ebenso wie viele andere Tierarten auf geschützte unterirdische Rückzugsorte angewiesen. Der Verband der deutschen Höhlen- und Karstforscher will mit der Wahl des Höhlentiers darauf hinweisen, dass gerade die unterirdischen Ökosysteme und die darin vorkommenden Arten noch viel besser erforscht werden müssen.
Leicht zu erkennen
Den auch von Laien leicht zu erkennenden Feuersalamander hat Carl Linnè 1758 erstmals als Salamandra salamandra wissenschaftlich beschrieben: Ausgewachsene Feuersalamander sind bis zu 20 cm lang. Der Körper ist in der Regel schwarz-gelb gefärbt, wobei die Zeichnung für jedes Tier einmalig ist. Der Feuersalamander ernährt sich von Gliederfüßern, Regenwürmern und Landschnecken. Weibliche Feuersalamander bekommen bis zu 60 lebende Junge. Die kiementragenden Larven werden im Flachwasser abgesetzt.
Adulte Feuersalamander sind sowohl in Naturhöhlen als auch in Bergwerksstollen anzutreffen. Dorthin gelangen die Tiere in der Regel über Gesteinsspalten oder Höhleneingänge. Ein Sonderfall sind Schachthöhlen: die Salamander stürzen unabsichtlich hinein und können die Höhle nicht mehr selbständig verlassen. Doch auch am Grund dieser Höhlenschächte finden sie reichlich Nahrung (und zwar ebenfalls hereingefallene wirbellose Tiere), sodass adulte Salamander bei relativ gleichbleibenden Umgebungsbedingungen dort unter Umständen mehrere Jahre überleben können.
Der Feuersalamander ist der am weitesten verbreitete aller europäischen Landsalamander: Außerhalb Europas findet man ihn in Marokko, Algerien, Israel, Syrien, der Türkei und im Iran.
Weitere Informationen
2023 zum bereits 15. Mal lenkt das Höhlentier des Jahres die Aufmerksamkeit unter die Erde; eine Ehre, die vor dem Feuersalamander unter anderen schon die Kleine Hufeisennase, das Höhlenlangbein und der Höhlenflohkrebs hatten. Weitere Informationen.