Die App funktioniert auf allen Android- und iOS-Geräten und kann ab sofort im App-und Playstore heruntergeladen werden.
App Store iOS: apple.co/2klqArO
Play Store Android: bit.ly/2k2Guah
Bei Notfallsituationen am Berg und im Tal
Die App kann bei allen Notfällen verwendet werden – egal ob am Berg (beim Wandern, Bergsteigen, Tourengehen, Klettern oder Biken), im Tal (bei Radtouren, Spaziergängen oder sogar beim Wassersport), auf der Straße (zum Beispiel beim Verkehrsunfall) oder bei Bränden. In diesem Video erklärt Bernd Noggler von der Leitstelle Tirol die Funktionsweise der neuen SOS-EU-Alp-App.
Rettungsdienste erhalten genaue Daten des Standortes
Die Daten werden dann übers Internet (sofern verfügbar) oder über eine SMS an die für die Region zuständige Leitstelle übermittelt. Neben den GPS-Daten erhalten die Leitstellen auch Informationen über den GPS-Abrufzeitpunkt, die entsprechenden Höhendaten sowie den Akkustand des Handys. Anschließend versuchen die Mitarbeiter in den Leitstellen, eine direkte Sprachverbindung aufzubauen (dies gilt nur für Tirol und Südtirol). Rettungsdienste, Berg- und Wasserrettung oder die Feuerwehr werden alarmiert und können die Unfallstelle zielgenau ansteuern. In Österreich zeigt die App auch die nächstgelegenen Defibrillator-Standorte an.
Auch außerhalb von Tirol, Südtirol und Bayern wird eine Notfallmeldung an die zuständigen Leitstellen übermittelt. Dies erfolgt direkt durch einen Anruf über den Euro-Notruf 112 – jedoch ohne Übermittlung von Positionsdaten.
Wichtig: die Sprach- und Datenkommunikation funktioniert nur bei ausreichender Netzabdeckung!
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Wenn möglich, versuchen den Standort zu ändern, ohne sich oder andere zu gefährden
Ein Notsignal (manuell) absetzen: akustisch oder visuell sechs Mal pro Minute ein Signal geben mit je zehn Sekunden Pause dazwischen, dann eine Minute warten und das Signal solange wiederholen, bis Antwort kommt. Wichtig: Das Signal immer in die selbe Richtung absetzen, sonst kann es zu Fehlinterpretationen kommen!
Das Handy aus- und wieder einschalten – vor der PIN-Eingabe direkt den Notruf wählen. Dann wählt sich das Telefon direkt in das stärkste Netz ein und nicht in das des Anbieters.
Vor der Tour einer Kontaktperson den Zeitplan und die Route weiterleiten, die im Zweifel die Rettung informieren kann
Bluetooth ausschalten
Stromsparmodus aktivieren
Helligkeit reduzieren
Grundsätzlich: Offline-Karten im Smartphone verwenden oder (zusätzlich) aktuelles, analoges Material mitnehmen
Wichtig: Wenn ihr einen Bergunfall beobachtet oder selbst verunfallt, ruft zuerst die Rettung, nehmt keine Umwege über Dritte und bringt euch nicht selbst in Gefahr! Zudem ist es nie verkehrt, die Grundlagen der Ersten-Hilfe zu beherrschen und auch im Notfall anwenden zu können.
Entwickler und Förderer
Mit Federführung der Leitstelle Tirol wurde gemeinsam mit der Agentur für Bevölkerungsschutz in Südtirol die App so programmiert, dass die Mehrsprachigkeit, die Ausweitung auf die Leitstellen der Länder sowie die Datensicherheit gewährleistet sind.
Die Applikation wird von der EU-Alpenstrategie (EUSALP) unterstützt und entstand in Zusammenarbeit der Abteilung Zivil- und Katastrophenschutz des Landes Tirol, der Agentur für Bevölkerungsschutz der Autonomen Provinz Bozen in Südtirol und dem Katastrophenschutz des Bayerischen Innenministeriums des Innern, Sport und Integration.
Die App wurde am 6. September 2019 in Wörgl offiziell vorgestellt.
Einführung der App in Bayern
Für Bayern hat das Bayerische Kuratorium für alpine Sicherheit e.V. die Kooperation und Einführung der App in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Innenministerium und den Rettungsleitstellen initiiert. Das Kuratorium ist ein Netzwerk der führenden Alpinverbände in Deutschland.