Hütte vor Bergwand
Die Blaueishütte in den Berchtesgadener Alpen, Foto: DAV/ Daniel Hrassky
DAV-Hüttenwirtsleute ziehen Bilanz

Ein Rückblick auf die Sommersaison 2024

Eine weiterer Sommer neigt sich dem Ende, die Hütten schließen nach und nach ihre Türen und bereiten sich auf die Winterruhe vor. Für die Hüttenwirtsleute und -verantwortlichen ist es an der Zeit, einen Blick zurück auf die Saison zu werfen, mit all ihren guten, schlechten und eindrücklichen Momenten. Bei allem, was die Bergsaison so gebracht hat, ist die einstimmige Meinung: es war mal wieder ein schöner Bergsommer - trotz mancher Extreme!

Der Sommer 2024 bleibt durch manche Extremereignisse in besonderer Erinnerung. Viel Schnee im Frühjahr hat bei den Wintersportfans durch eine Verlängerung der Tourensaison für Freude gesorgt, den Start in die Hüttensaison jedoch erschwert. Hagel und Starkregen gab es während der Sommermonate bis schließlich bereits Mitte September wieder der Winter Einzug im Gebirge hielt.

Welche Bilanz ziehen die Hüttenverantwortlichen beim DAV?

Die Sommersaison auf den Alpenvereinshütten ist 2024 wegen des späten Schnees im Frühjahr recht holprig gestartet. Viele Übergänge konnten in diesem Jahr erst spät begangen werden. Der Juli und August waren dagegen die besten Monate mit zahlreichen Hüttengästen. Bevor dann Mitte September mit den starken Schneefällen, teils auch bis ins Tal, die Hüttensaison für manche Hochgebirgshütte abrupt geendet hat. Da wo der Schnee wieder geschmolzen ist, hoffen wir noch auf einen goldenen Herbst.
- Robert Kolbitsch, DAV-Ressortleiter Hütten und Wege

Was ist das Fazit der Hüttenwirtsleute?

Blaueishütte

Die Blaueishütte in den Berchtesgadener Alpen, Foto: DAV/ Daniel Hrassky
Beim Wintereinbruch im September hatten wir 1,50 m Schnee auf der Hütte und das auf 1650m Höhe. Als der Schnee wieder weg war, sind die Gäste Gott sei Dank wieder gekommen.
- Regina Hang, Hüttenwirtin der Blaueishütte

Für Regina und Raphael Hang ist die Saison auf der Blaueishütte soweit gut verlaufen. Der Start in die Sommersaison verlief recht ruhig. Nur an den Wochenenden waren oft Gewitter oder Unwetter gemeldet, weshalb viele Übernachtungsgäste wieder storniert haben. Das ist nicht immer einfach und das Hüttenteam musste sich telefonische Beschimpfungen anhören, weil die Gäste nicht bereit waren, die anfallenden Stornogebühren zu bezahlen.

Doch die langjährigen Hüttenwirtsleute bringt so schnell nichts aus der Ruhe, die Hüttentechnik bedienen sie mit großer Erfahrung. Schwieriger war es dagegen heuer eine gutes Hüttenteam zusammenzubringen, so die Wirtsleute. So hatten sie einige sehr gute und tolle Hüttenkräfte, die sich engagiert haben und die Gäste mit Höflichkeit und Empathie umsorgt haben. Aber trotz eingehender Beschreibung der Arbeitsbedingungen auf der Hütte gab es manche Arbeitskraft, die mit ganz anderen Vorstellungen auf die Hütte kam. Es wird zusehends schwieriger, geeignete Mitarbeitende für den Hüttenbetrieb zu gewinnen.

Den heftigen Wintereinbruch im September mit rund 1,5 m Schnee beschrieben auch die erfahrenen Wirtsleute als außergewöhnlich. Die Hütte war noch geöffnet, aber nicht mehr zu erreichen. So war die Erleichterung groß, als die Gäste nach dem Abtauen des Schnees wieder gekommen sind.

Die Blaueishütte hat noch bis 6. Oktober 2024 mit Übernachtungsbetrieb geöffnet, danach gibt es bis einschließlich 12. Oktober 2024 ausschließlich Tagesbetrieb. Am letzten Wochenende vom 12. auf 13. Oktober 2024 sind nochmal Übernachtungen möglich, bevor die Hütte in die Winterruhe geht.

Neue Regensburger Hütte

Herbst auf der Neuen Regensburger Hütte in den Stubaier Alpen, Foto: Armin Kuprian
Unser Weg der rein vegetarischen Verpflegung auf der Neuen Regensburger Hütte wurde durch ein Plus von 50 Prozent mehr Tagesgästen nochmals bestärkt.
- Christian Tomaselli, Hüttenwirt der Neuen Regensburger Hütte

Auf der Neuen Regensburger Hütte hat Christian Tomaselli die Sommersaison bereits am 1. Juni 2024 gestartet, rückblickend war das eine gute Entscheidung. Denn der Wettersturz im September hat der Hütte zum Ende der Sommersaison viele ausbleibende Nächtigungsgäste beschert. Durch den zeitigen Start zu Beginn der Bergsaison konnten diese Einbußen sehr gut kompensiert werden.

Die Kaltfront im September hatte es in den Stubaier Alpen in sich. Die Wasserleitungen der Hütte hielten dem Wintereinbruch nicht stand, weshalb die Neue Regensburger Hütte als erste Hütte entlang des beliebten Stubaier Höhenwegs bereits am 16. September 2024 schließen musste.

2023 war die Hütte, neben der Greizer Hütte, die erste Hütte auf der es ausschließlich vegetarische Verpflegung gibt. Der große Erfolg im ersten Bewirtschaftungsjahr hat die Wirtsleute in dieser Entscheidung bestätigt. So freuen sich Christian und sein Team immer sehr, dass die vegetarische Verpflegung auch bei vermeintlichen Fleischfans großen Zuspruch findet. Die Zunahme der Tagesgäste um 50 Prozent bestärkt das Hüttenteam um Familie Tomaselli beim gewählten Weg der rein vegetarischen Verpflegung.

Die Neue Regensburger Hütte hat am 16. September 2024 die Saison beendet.

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