Verkehr und Mobilität spielen seit jeher eine bedeutende Rolle im Alpenraum. Der massive Ausbau der Infrastruktur begünstigte einst die Erreichbarkeit und Erschließung des Alpenraumes und lies die Tourismuszahlen deutlich ansteigen. Dies prägt die Region bis heute in besonderem Maße. Nicht nur als Transit-, sondern auch als Freizeit- und Erholungsregion sehen sich die Alpenländer enormen Verkehrsströmen ausgesetzt. Damit eng verbunden ist eine zunehmende Umweltbelastung. Konzepte und Maßnahmen im Sinne einer sanften, umweltverträglichen Mobilität sind daher dringend notwendig. Bus und Bahn emittieren dem Pkw gegenüber erheblich weniger CO2 und stellen somit eine geringere Umweltbelastung dar. Gerade im Bergsport, wo Naturverträglichkeit, Umwelt-, Natur- und Klimaschutz wesentliche Aspekte darstellen, spielt sanfte Mobilität eine wichtige Rolle.
Mobilität im Bergsport
„Die Landschaft erobert man mit den Schuhsohlen, nicht mit den Autoreifen.“ (Georges Duhamel, fanzösischer Kulturkritiker und Humanist, 1884-1966)
Dieses Motto gilt für uns Bergsportfans umso mehr. Die Landschaft, für die wir uns begeistern, ist auch heute noch meist nur zu Fuß oder mit dem Rad zu erkunden. Um Aktivitäten im Gebirge nachgehen zu können, muss man sich jedoch erst einmal dort hinbegeben. In der heutigen Zeit der maximalen, individuellen Mobilität geschieht dies zumeist mit dem Pkw. Nicht zuletzt, weil die wirklich abgelegenen Regionen besonders reizvoll und Alternativen oft nicht bekannt sind. Hier setzt der DAV mit umfangreichen Informationen und Tipps rund um die umweltfreundliche Anreise an. Viel Spaß beim Stöbern!
In Österreich ist ein Beratungs- und Förderprogramm aufgesetzt worden, das sich u.a. der Mobilität widmet. Hier werden Unternehmen und Gemeinden bei der Entwicklung und Umsetzung eines nachhaltigen Mobilitätskonzeptes unterstützt. Außerdem profitieren private Haushalte von Beratungsdienstleistungen, und Bildungsangebote schaffen Sensibilität für das Thema.
Angebote des öffentlichen Verkehrs
Neben Angeboten und Freizeittipps der Deutschen Bahn gibt es auch ganze Alpenregionen, die sich zum Ziel gesetzt haben, die Kombination aus Bergsport und sanfter Mobilität attraktiver zu gestalten. Viele Tourismusregionen bieten bereits den Service von Bergsteigerbussen an. Im Dreiländereck Salzburg – Steiermark – Kärnten ist dies beispielsweise der Tälerbus. In der Schweiz setzt sich der Verein Bus alpin seit einigen Jahren für ÖV-Angebote zu Ausflugszielen ein, die nicht von öffentlichen Abgeltungen profitieren. Eine verbesserte ÖV-Erschließung soll die touristische Attraktivität der Mitgliedsregionen insgesamt steigern. Es lohnt sich auch, einfach mal nach "Wandertaxi Alpen" zu googeln – das Angebot gibt es sicherlich auch an deinem Reiseziel.
Einen anderen Ansatz verfolgt das Netzwerk SchweizMobil, das Informationen und Karten zum „Langsamverkehr“ (Wandern, Mountainbike, Skating, Kanu, …) verfügbar macht. Auch das Netzwerk Alpine Pearls, in dem sich alpine Ferienorte mit Fokus auf umweltgerechte Mobilität zusammenschließen, legt sehr viel Wert auf umweltschonende und klimafreundliche Alternativen. Auch für schwer erreichbare Regionen gibt es ein Konzept: In der Schweiz erreicht man mit Hilfe von lokalen Taxis oder Rufbussen sogar entlegenste Bergregionen umweltfreundlich.
E-Mobilität
Immer mehr Regionen schließen sich außerdem der E-Mobilitätsbewegung an. Die Tourismusregion Wilder Kaiser wirbt mit der „größten E-Bike Region der Welt“. Im Chiemgau setzt sich der Verein „Ökomodell Achental“ besonders für einen gesunden Lebensraum ein, die Förderung eines naturverträglichen Tourismus ist dabei von zentraler Bedeutung.
Weitere Angebote und hilfreiche Informationen
Sanfte Mobilitätskonzepte konzentrieren sich allerdings nicht nur auf den Alpenraum. Das Projekt „Fahrtziel Natur“ stellt diverse Destinationen in ganz Deutschland vor, ausgewählt nach strengen Kriterien zur Anreise und Vorort-Mobilität. Wie in vielen anderen Bereichen sind auch in der Tourismusbranche in den letzten Jahren Gütesiegel entstanden, die nachhaltiges Engagement auszeichnen. In einer gemeinsamen Broschüre haben verschiedene Organisationen zusammengefasst, worauf zu achten ist und welche Label zu empfehlen sind.