Der höchste Berg Deutschlands
Die Zugspitze ist mit 2962 Metern der höchste Berg Deutschlands. Sie liegt südwestlich von Garmisch-Partenkirchen im Wettersteingebirge und über ihrem Gipfel verläuft die Grenze zwischen Deutschland und Österreich. Erstmals bestiegen wurde die Zugspitze im Jahr 1820. Nicht immer sind die Besucher*innen richtig vorbereitet und manche verhalten sich falsch. Dies führt dazu, dass es immer wieder zu Notlagen und Unfällen mit schwierigen Bergrettungseinsätzen kommt.
Drei wichtige Aussagen:
Es ist zwar voll an der Zugspitze, aber nur an bestimmten Tagen, zu bestimmten Zeiten und an bestimmten Stellen!
Der Berg wird von zahlreichen Bergsteiger*innen stark unterschätzt!
Eine gründliche Tourenplanung senkt das Risiko!
Deshalb geben der Deutsche Alpenverein, die Bergwacht Bayern und der Verband der deutschen Berg- und Skiführer hier wichtige Informationen über die Hauptrouten und vorbeugende Sicherheitsmaßnahmen.
Die schönsten Touren an der Zugspitze:
Antworten auf 5 häufige Fragen
Wandertouren rund um die Zugspitze
Der höchste Berg Deutschlands ist für viele ein Traumziel. Doch im Zugspitzgebiet gibt es noch viele andere lohnende Touren und (Gipfel-)Ziele.
Route A: Reintal
Der einfachste, aber weiteste Weg auf die Zugspitze ist der durch das Reintal. Rund 21 Kilometer und 2300 Höhenmeter sind zu überwinden. Bis auf den Schlussanstieg bietet es kaum technische Schwierigkeiten. Dennoch darf die Route nicht unterschätzt werden, da die Entfernung zum nächsten Ort sehr weit ist und man in großer Abgeschiedenheit unterwegs ist.
Tourenbeschreibung
Ausgangspunkt ist das Skistadion (730 m) von Garmisch-Partenkirchen. Nach der Partnachklamm führen Forststraßen und Karrenwege zur Bockhütte (1052 m). Danach steigt der einfache Bergweg bis zur Reintalangerhütte (1370 m) etwas an. Von der Hütte geht es durchs Brunntal steiler bergan zur Knorrhütte (2057 m). Von ihr gelangt man auf das weitläufige Zugspitzplatt. Bei der Station Sonn-Alpin (2576 m) steigt man in eine steile Schutt- und Schrofenflanke ein und gelangt über mittelschwere Bergwege - teils versichert - zum Zugspitzgipfel.
Besonderheiten:
Vorsicht bei Nebel auf dem Zugspitzplatt
Wer bei Sonn-Alpin erschöpft ist, sollte die Bahn zum Gipfel nehmen
Achtung vor Schneefeldern in der Gipfelflanke
Route B: Ehrwalder Alm und Gatterl
Von Ehrwald führt die Gatterlroute auf das Zugspitzplatt zur Knorrhütte und von dort gemeinsam mit der Reintalroute zum Gipfel. Von der Talstation der Ehrwalder Almbahn (1108 m) flach aufwärts durch das Skigebiet zur Ehrwalder Alm (1502 m), Pestkapelle (1617 m) und Hochfeldernalm (1732 m). Oben angekommen hat man 14 Kilometer und 2100 Höhenmeter in den Beinen.
Tourenbeschreibung
Weiter auf dem Max-Klotz-Steig zum Joch „Am Brand“ (2120 m) und leicht fallend zum Feldernjöchl (2041 m). Nun steil ansteigend auf versichertem Steig zum „Gatterl“ (2024 m). Über den ebenen „Plattsteig“ zur Knorrhütte. Von dort über das Zugspitzplatt zu Sonnalpin (2576 m) und auf versichertem Steig auf den Zugspitzgipfel.
Besonderheiten:
Vorsicht bei Nebel auf dem Zugspitzplatt
Wer bei Sonn-Alpin erschöpft ist, sollte die Bahn zum Gipfel nehmen
Achtung vor Schneefeldern im Bereich „Gatterl“ und der Gipfelflanke
Verkürzbar mit der Ehrwalder Almbahn
Route C: Österreichisches Schneekar und Stopselzieher
Der kürzeste Aufstieg zum Gipfel führt vom Eibsee (950 m) oder Obermoos (1228 m) über das Österreichische Schneekar. Über beide Wege steigt man zunächst steil zur Wiener-Neustädter-Hütte (2209 m) hinauf und durchquert anschließend das Österreichische Schneekar. Je nach Startpunkt braucht man Kondition für acht Kilometer und 2015 Höhenmeter bzw. fünf Kilometer und 1735 Höhenmeter.
Tourenbeschreibung
Am Ende des Schneekars beginnt ein einfacher Klettersteig, der durch die gesamte Nordwestflanke verläuft. Am Anfang wird der „Stopselzieher“, eine natürliche Auswaschungshöhle, durchstiegen. Danach geht es zum Südwestgrat hinauf und über ihn zum höchsten Punkt.
Besonderheiten:
Steinschlaggefahr im „Stopselzieher“ durch Vorausgehende
In der Gipfelwand lange Altschnee
Anstieg mit wenig Sonneneinstrahlung
Route D: Höllental
Der Anstieg über das Höllental ist mit neun Kilometern und 2200 Höhenmetern der beliebteste und abwechslungsreichste Anstieg auf die Zugspitze. In Hammersbach (758 m) beginnt der Anstieg. Der Weg durch die Höllentalklamm (alpenverein-gapa.de) ist spektakulär. Auf dem Stangensteig kann die Klamm auch umgangen werden.
Tourenbeschreibung
Nach der Klamm trifft man auf die Höllentalangerhütte (1381 m), danach geht es über den Höllentalanger bis zum ersten Steilaufschwung an der „Leiter“. Oberhalb davon quert man das „Brett“ mit Stahlstiften in einer Felswand. Über den „Grünen Buckel“ erreicht man den Höllentalferner. Über den Sommer 2022 sind die Bedingungen am Gletscher aufgrund der warmen Temperaturen und der weiteren Ausaperung schwieriger geworden (viele steile Blankeis-Stellen sowie offene Gletscherspalten, die überquert werden müssen). Daher sollte eine komplette Gletscherausrüstung mitgeführt werden: Steigeisen, Eispickel, Seil und Rettungsmaterial (Eisschrauben, …). Schwierigkeiten kann die Randkluft bereiten, da sich das Eis durch Abschmelzung immer weiter vom Fels entfernt. Nach ihr führt ein mittelschwerer Klettersteig auf den Gipfel. Aktuelle Infos zur Route durch das Höllental gibt es auf der Seite des DAV München & Oberland.
Besonderheiten:
Klettersteigset, Gurt und Helm sowie Gletscherausrüstung
Auf dem Gletscher Steigeisen anziehen
Abseits der Trasse am Gletscher Spaltensturzgefahr
Vorsicht vor Staus an der Randkluft! Frühzeitig aufbrechen
In der Gipfelwand lange Altschnee
Route E: Jubiläumsgrat
Eine der bekanntesten und längsten Gratrouten der Ostalpen ist der Jubiläumsgrat. Die Route endet an der Grießkarscharte (2463 m). Von dort steigt man entweder über das Matheisenkar ins Höllental ab oder geht weiter zur Alpspitze (2628 m) und steigt über die Nordwandferrata zur Bergstation der Alpspitzbahn am Osterfelderkopf (2050 m) ab.
Tourenbeschreibung
Die Tour ist kein Klettersteig, es müssen viele unversicherte Passagen im II. bis III. Schwierigkeitsgrad bewältigt werden.
Besonderheiten:
Empfehlenswert ist der Start von der Zugspitze nach einer Nacht im Münchner Haus oder Auffahrt mit der ersten Seilbahn.
Die konditionellen Anforderungen sind aufgrund der Länge des Grates sehr hoch.
In der Mitte des Jubiläumsgrates, zwischen Mittlerer und Äußerer Höllentalspitze, befindet sich das Jubiläumsgrathütterl, eine unbewirtschaftete, rote Biwakschachtel, die nur in Notfällen zur Übernachtung benutzt werden darf.
Die Tour kann vorzeitig über den Brunntalgrat-Steig abgebrochen werden. Dieser führt nach der Inneren Höllentalspitze südwärts zur Knorrhütte (2052m) hinab. Er ist leicht zu verfehlen und anspruchsvoll (I - II).
Im Sommer oft hohes Gewitterrisiko.
Kein Wasser zwischen Zugspitze und Alpspitze.
So geht's über den Jubiläumsgrat:
Ein Grat zum Jubeln
Klassiker: Jubiläumsgrat
Der Jubiläumsgrat zwischen Zugspitze und Alpspitze wird oft begangen - doch viele überschätzen sich. Infos zu den Anforderungen und Schlüsselstellen.
Tourenplanung
Eure Zugspitz-Tour ist gut geplant, wenn ihr diese Fragen mit „Ja“ beantworten könnt:
Der Routenverlauf ist mir klar und ich habe ihn mir eingeprägt.
Ich kenne die Schlüsselstellen und habe eine gute Taktik für diese.
Ich habe Alternativen, falls meine Vorstellung nicht der Realität entspricht.
Die aktuellen Verhältnisse und das Wetter erlauben diese Tour.
Die Gruppenhierarchie ist klar geregelt. Alle Gruppenmitglieder sind informiert, gesund und fit.
Ich habe Zeit für mehrere Pausen einkalkuliert.
Meine Rückkehr wird rechtzeitig sein, so dass Reservezeit vor Einbruch der Dunkelheit bleibt. Die Fahrzeiten der Seilbahnen sind mir bekannt.
Ich habe die passende Ausrüstung mit.
Ich habe Angehörige oder Hüttenwirtsleute informiert. (Sollten sich eure Pläne während der Tour ändern, müsst ihr sicherstellen, dass die betreffende Person davon erfährt und keine unnötige Suchaktion auslöst.)
Flyer: Die Zugspitze - Sicher auf den höchsten Bergs Deutschlands
Die wichtigsten Informationen zu den Aufstiegen, Tipps zu Tourenplanung und Risikomanagement und zu Hütten, Sektionen, Bergführer*innen und Bergrettung sind im Flyer "Sicher auf die Zugspitze" zusammengefasst. Hinweis: Der Flyer ersetzt nicht die Mitnahme von Karte, Führer und weiterem Material.
Name | Größe |
---|---|
Flyer "Sicher auf die Zugspitze" | 2.53 MB |
Der Flyer kann gegen Einsendung eines frankierten und adressierten Rückumschlags im Format DIN 5 lang beim DAV (Deutscher Alpenverein, Anni-Albers-Straße 7, D-80807 München) bestellt werden.
Alpenvereinswetterbericht
Tel.: 0049/(0)89/29 50 70, tägliche Aktualisierung gegen 16.00 Uhr
Verhältnisse: alpenvereinaktiv.com
Seilbahnen: zugspitze.de und zugspitze.at
Karten
DAV Alpenvereinskarte Blatt 4/2 Wetterstein- und Mieminger Gebirge Mitte, 1 : 25 000
DAV Alpenvereinskarte 4/3 Wetterstein- und Mieminger Gebirge Ost 1 : 25 00
Führer
Bayerns Berge, Georg Hohenester/Stefan Winter, Rother Verlag, 2009