Vielleicht bist du auch schon platt und müde, deine Konzentration lässt nach und deine Muskulatur arbeitet nur noch widerwillig. Eine defensive Tourenplanung, ausreichend Pausen und gute Energieversorgung helfen dir dabei, nicht ungewollt ans Limit zu kommen.
Es kann sein, dass du die motorischen Fertigkeiten erst lernen musst, um im unebenen Gelände sicher unterwegs zu sein. Wenn du deine Trittsicherheit verbessern willst, gibt es unglaublich viele Balanceübungen, die richtig Spaß machen und die du (fast) überall üben kannst:
Zähne putzen auf einem Bein (schwieriger ist es mit geschlossenen Augen),
an unterschiedlichsten Stellen balancieren: auf Baumstämmen oder dicken Ästen am Wegesrand (Vorsicht: sie sollten trocken sein!), über größere und kleinere Steine am Bachbett oder Wanderweg („richtigen“ Boden betreten verboten),
Plätze suchen, auf denen du einbeinig gerade so stehen kannst (Kissenberg, Bachkiesel),
dir selber etwas von einer Hand in die andere werfen oder zu zweit etwas zuwerfen,
... deiner Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Schwierige Wanderwege im Gebirge können durchaus im Schrofengelände verlaufen. Dort ist immer mit losen Griffen und / oder losen Tritten zu rechnen. Grundsätzlich ist vor allem Kalkgestein anfällig für brüchige Passagen. Diese erkennst du oft an gelblicher Felsfarbe und splittriger Struktur. Wenn du in einem solchen Gelände unterwegs bist, musst du unbedingt deine Haltepunkte auf ihre Stabilität prüfen, auch wenn es sich um einen markierten Weg handelt.
Dabei gehst du folgendermaßen vor: während des Prüfens von Griffen und Tritten musst du sicher auf festem Gestein/Weg stehen.
Wenn es sich um einen Tritt handelt, trittst du sehr kräftig mit deinem Wanderschuh dagegen und schaust, ob er sich bewegt. Gleichzeitig nutzt du die Ohren und prüfst, ob er hohl klingt, oder gegen einen anderen Stein klackt. Wenn das nicht der Fall ist, kannst du ihn vorsichtig belasten. “Vorsichtig” heißt, dass du dein Körpergewicht langsam auf den Stein überträgst. Das fühlt sich ein bisschen so an, als würdest du in Zeitlupentempo daraufsteigen.
Einen Griff prüfst du mit der Hand: Zunächst klopfst du gegen ihn, lose Griffe erkennst du an einem hohlen Geräusch. Dann daran ziehen und rütteln und dadurch prüfen, ob er wackelt. Da du dabei nicht so viel Kraft aufbringst wie mit dem Fuß, ihn aber mit viel mehr Gewicht belastest, als du mit einer Hand überprüfen konntest, musst du bei Griffen sehr vorsichtig sein. Das bedeutet, dass du die Griffe beim Benutzen ausschließlich nach unten (im Lot) belastest, nie nach außen. Das ist ungewohnt und muss geübt werden!! Automatisch würde man den Griff nach außen ziehen wollen, weil das sehr viel einfacher ist.
Ansonsten hilft insbesondere im schwierigen Schrofengelände die Dreipunktregel: immer nur eine Hand oder ein Fuß sucht nach einem neuen Halt, die anderen DREI Gliedmaßen haben einen festen Haltepunkt.
Mehr auch im Panorama-Beitrag: "Gut gegangen – Sicher unterwegs am Wanderweg".
Hier geht's zum Glossar mit weiteren wichtigen Begriffen aus dem BergwanderCheck.