Drei Wandernde, 2 Männer und eine Frau, sitzen bzw. stehen auf einer Bergwiese und schauen vor schönem Bergpanorama in die Ferne.
Kräuter als Stärkung für Zwischendurch. Foto: DAV/Hans Herbig
Spüre dich selbst - Kraftpakete aus der Natur

Wildkräuter als Stärkung bei der Bewegung

Auch unterwegs können uns Wildkräuter dabei helfen, anstrengende Bergtouren besser zu überstehen.

Wildkräuter lassen sich im Bergsport auf unterschiedliche Arten nutzen. Als stärkende Zugabe zum Proviant, erfrischenden Geschmacksgeber in Heiß- und Kaltgetränken oder auch als „Erste-Hilfe-Kräuter“. Zu Letzteren zählt zum Beispiel das Gänseblümchen, das – zwischen den Fingern zerrieben – Schmerzen lindert und Wunden heilt oder der Huflattich, der sonnenverbrannte Haut kühlt.

In diesem Artikel haben wir für euch Rezepte zu allen drei Anwendungsbeispielen aufgeführt:

Wildes Kräuterwasser

Kräuterwasser. Foto: Sophia Botanika

Übergießt man Wildkräuter mit kaltem Wasser, entwickeln sie einen milderen Geschmack, als wenn man sie (wie beim Tee) mit heißem Wasser übergießt. Die Inhaltsstoffe werden sanft an das Wasser abgegeben und der Körper kann sie dadurch gut aufnehmen.

Das Wilde Kräuterwasser ist einfach zubereitet und auf jeder Tour eine erfrischende Begleitung. Außerdem toll: Bei einer Wanderung könnt ihr euer Kräuterwasser auch noch mit Wildem vom Wegesrand aufpeppen!

Das brauchst du dafür

  • Kräuter (z.B. Lindenblüten, Holunderblüten, Mädesüß, Labkraut, Schafgarbe, Minze, Brennnessel, Giersch, Gänsefingerkraut, Gundelrebe, Wildrose, Gänseblümchen)

  • Quellwasser

So geht's

  • Kräuter mit kaltem Wasser übergießen und 4-8 Stunden kühlstellen

  • Servieren (optional mit etwas Mineralwasser oder Zitronensaft)

  • Falls es schneller gehen soll: Mit Nudelholz über die Pflanzen rollen, so werden ihre Zellen aufgebrohen und die Aromen gehen schneller ins Wasser über

  • Wichtig: Die Blüten nicht waschen, sonst werden Pollen und damit auch Geschmack entfernt!

Energie-Kugeln

Energie-Kugeln. Sophia Botanika

Ob beim Wandern, Klettern oder anderen Aktivitäten in der Natur – manchmal muss zwischendurch einfach eine schnelle und gesunde Energiequelle her. Da kommen unsere Energie-Kugeln wie gerufen:
Sie sind nicht nur wahnsinnig köstlich, sondern auch vollgepackt mit gesunden Zutaten und verleihen den Extra-Schub Energie, wenn man sie am dringendsten braucht.

Das brauchst du dafür

  • 200 g Datteln oder getrocknete Feigen

  • 200 g Rosinen oder getrocknete, ungeschwefelte Aprikosen

  • 200 g Kokosöl

  • 100 g Kakaopulver

  • 80 g gehackte/geriebene Haselnüsse oder Sonnenblumenkerne

  • 50 g Honig

  • 1 TL Vanillezucker

  • Saft einer halben Orange oder Zitrone

  • Optional etwas Zimt

Zum Wälzen

  • 2 EL Brennnesselsamen

  • Pulverisierte Kräuter deiner Wahl

  • Getrocknete Blüten deiner Wahl

So geht's

  • Datteln entkernen

  • Rosinen und Datteln in kleine Stücke hacken und mit restlichen Zutaten zu homogener Masse verarbeiten

  • Bei Bedarf 1 EL Wasser dazugeben

  • Danach kleine Kugeln aus der Masse formen

  • Brennnesselsamen, Kräuterpulver und feingezupfte Blüten in separate Schüsselchen geben

  • Kugeln in jeweiliger Ummantelung wälzen

  • Anschließend trocknen lassen und in verschließbarem Gefäß kühl lagern

Knuspriges Kräuter-Knäckebrot

Knuspriges Kräuter-Knäckebrot. Foto: Sophia Botanika

Für die schnelle Stärkung Zwischendurch muss nicht zwingend auf süße Varianten zurückgegriffen werden. Wir zeigen euch, wie es auch anders gehen kann: Bei unserem Knusprigen Kräuter-Knäckebrot liegt der Fokus voll auf Wildsamen, sodass es nicht nur hervorragend schmeckt, sondern auch vollgepackt ist mit wertvollen Nährstoffen!

Für das Knusprige Kräuter-Knäckebrot lassen sich die verwendeten Wildsamen je nach Wahl und Verfügbarkeit beliebig kombinieren. Dennoch möchten wir euch die Wildsamen der folgenden Gewächse besonders ans Herz legen:

  • Wilde Möhre (entzündungshemmend, krampflösend)

  • Spitz- oder Breitwegerich (als heimischer Flohsamen-Ersatz)

  • Nachtkerze (krampflösend, entzündungshemmend, blutreinigend)

Das brauchst du dafür

  • 150 g Haferflocken

  • 150 g Sonnenblumenkerne, Kürbiskerne, gehackte Nüsse und Mandeln in beliebigem Verhältnis

  • 120 g Vollkorn-Dinkelmehl

  • 35 g Sesamkörner

  • 35 g Leinsamen und weitere Wildsamen nach Wahl

  • 1 große Prise Salz

  • 1-2 EL Olivenöl

  • 375 ml Wasser

  • Optional: Geriebener Parmesan oder vegane Käse-Variante

So geht's

  • Alle trockenen Zutaten in einer Schüssel miteinander vermischen

  • Öl und Wasser hinzufügen und solange verrühren, bis klebrige Masse entsteht

  • 10 Min. zum Quellen in den Kühlschrank stellen

  • Teig gleichmäßig auf mit Backpapier ausgelegtem Backblech verteilen und darauf achten, dass der Teig auch in der Mitte des Backblechs dünn ausgerollt ist

  • Optional: Käse über dem Teig verteilen

  • Ca. 15 Min. im vorgeheizten Backofen bei 170° C Ober-/Unterhitze vorbacken

  • Danach den Teig in ca. 6x10 cm große Knäckebrote schneiden

  • Die Knäckebrote für weitere 45-55 Min. backen

  • Öfter kontrollieren und ggf. dickere Stücke länger backen als dünnere

Insektenspray mit ätherischen Ölen

Insektenspray. Foto: Sophia Botanika

Wenn die Temperaturen steigen und die Sonne scheint, zieht es alle nach draußen – Menschen und Insekten gleichermaßen. Um sich vor den kleinen Plagegeistern zu schützen, muss nicht zwingend zu chemischen Sprays gegriffen werden: Ein selbstgemachtes Insektenspray ist im Handumdrehen mit nur ein paar wenigen Zutaten hergestellt. Es schützt nicht nur effektiv vor Mücken, sondern wirkt mithilfe der enthaltenen ätherischen Öle auch kühlend und beruhigend auf die Haut.

Das brauchst du dafür

  • 50 ml Lavendel-Hydrolat

  • 40 ml abgekochtes, ausgekühltes Wasser

  • 10 ml Alkohol (z.B. Korn)

  • 8 Tropfen Zitroneneukalyptusöl

  • 5 Tropfen Melissenöl (Cymbopogon) oder Citronellaöl

  • 3 Tropfen Pfefferminzöl

  • Kleine Sprühflasche zum Befüllen

Tipp: Nur naturreine ätherische Öle in Bio-Qualität verwenden

So geht's

  • Sprühflasche mit Lavendel-Hydrolat, abgekochtem Wasser und Alkohol befüllen

  • Danach die ätherischen Öle tropfenweise dazugeben

  • Flasche verschließen und gut durchschütteln

Achtung!

Wer auf ätherische Öle allergisch reagiert oder empfindliche Atemwege hat, sollte im Umgang mit den Ölen sehr vorsichtig sein und im Zweifelsfall vorab einen Arzt konsultieren. Von der Verwendung bei Babys und Kleinkindern ist grundsätzlich abzuraten.

Viel Spaß beim Nachmachen!

WICHTIG:

In Naturschutzgebieten, Landschaftsschutzgebieten oder Naturparks ist Sammeln grundsätzlich verboten.

  • Keine geschützten Pflanzen sammeln. Regional können unterschiedliche Pflanzen geschützt oder gefährdet sein. Infos gibt es bei den örtlichen Naturschutzbehörden.

  • Ausschließlich bekannte oder eindeutig bestimmte Pflanzen sammeln.

  • Nie ganze Bestände abernten und nur so viel sammeln, wie man unmittelbar verbrauchen kann.

Der DAV und Bergader – aktive Partnerschaft seit 2020

„Kraftpakete aus der Natur. Bergsport & Kräuter: Davor, dabei und danach“ ist Teil der Kampagne „Spüre dich selbst“ , die der DAV gemeinsam mit seinem Partner Bergader ins Leben gerufen hat, um für einen gesundheitsorientierten Lebensstil zu sensibilisieren.