Wildkräuter lassen sich im Bergsport auf unterschiedliche Arten nutzen. Als stärkende Zugabe zum Proviant, erfrischenden Geschmacksgeber in Heiß- und Kaltgetränken oder auch als „Erste-Hilfe-Kräuter“. Zu Letzteren zählt zum Beispiel das Gänseblümchen, das – zwischen den Fingern zerrieben – Schmerzen lindert und Wunden heilt oder der Huflattich, der sonnenverbrannte Haut kühlt.
In diesem Artikel haben wir für euch Rezepte zu allen drei Anwendungsbeispielen aufgeführt:
Übergießt man Wildkräuter mit kaltem Wasser, entwickeln sie einen milderen Geschmack, als wenn man sie (wie beim Tee) mit heißem Wasser übergießt. Die Inhaltsstoffe werden sanft an das Wasser abgegeben und der Körper kann sie dadurch gut aufnehmen.
Das Wilde Kräuterwasser ist einfach zubereitet und auf jeder Tour eine erfrischende Begleitung. Außerdem toll: Bei einer Wanderung könnt ihr euer Kräuterwasser auch noch mit Wildem vom Wegesrand aufpeppen!
Das brauchst du dafür
Kräuter (z.B. Lindenblüten, Holunderblüten, Mädesüß, Labkraut, Schafgarbe, Minze, Brennnessel, Giersch, Gänsefingerkraut, Gundelrebe, Wildrose, Gänseblümchen)
Quellwasser
So geht's
Kräuter mit kaltem Wasser übergießen und 4-8 Stunden kühlstellen
Servieren (optional mit etwas Mineralwasser oder Zitronensaft)
Falls es schneller gehen soll: Mit Nudelholz über die Pflanzen rollen, so werden ihre Zellen aufgebrohen und die Aromen gehen schneller ins Wasser über
Wichtig: Die Blüten nicht waschen, sonst werden Pollen und damit auch Geschmack entfernt!
Ob beim Wandern, Klettern oder anderen Aktivitäten in der Natur – manchmal muss zwischendurch einfach eine schnelle und gesunde Energiequelle her. Da kommen unsere Energie-Kugeln wie gerufen:
Sie sind nicht nur wahnsinnig köstlich, sondern auch vollgepackt mit gesunden Zutaten und verleihen den Extra-Schub Energie, wenn man sie am dringendsten braucht.
Das brauchst du dafür
200 g Datteln oder getrocknete Feigen
200 g Rosinen oder getrocknete, ungeschwefelte Aprikosen
200 g Kokosöl
100 g Kakaopulver
80 g gehackte/geriebene Haselnüsse oder Sonnenblumenkerne
50 g Honig
1 TL Vanillezucker
Saft einer halben Orange oder Zitrone
Optional etwas Zimt
Zum Wälzen
2 EL Brennnesselsamen
Pulverisierte Kräuter deiner Wahl
Getrocknete Blüten deiner Wahl
So geht's
Datteln entkernen
Rosinen und Datteln in kleine Stücke hacken und mit restlichen Zutaten zu homogener Masse verarbeiten
Bei Bedarf 1 EL Wasser dazugeben
Danach kleine Kugeln aus der Masse formen
Brennnesselsamen, Kräuterpulver und feingezupfte Blüten in separate Schüsselchen geben
Kugeln in jeweiliger Ummantelung wälzen
Anschließend trocknen lassen und in verschließbarem Gefäß kühl lagern
Für die schnelle Stärkung Zwischendurch muss nicht zwingend auf süße Varianten zurückgegriffen werden. Wir zeigen euch, wie es auch anders gehen kann: Bei unserem Knusprigen Kräuter-Knäckebrot liegt der Fokus voll auf Wildsamen, sodass es nicht nur hervorragend schmeckt, sondern auch vollgepackt ist mit wertvollen Nährstoffen!
Für das Knusprige Kräuter-Knäckebrot lassen sich die verwendeten Wildsamen je nach Wahl und Verfügbarkeit beliebig kombinieren. Dennoch möchten wir euch die Wildsamen der folgenden Gewächse besonders ans Herz legen:
Wilde Möhre (entzündungshemmend, krampflösend)
Spitz- oder Breitwegerich (als heimischer Flohsamen-Ersatz)
Nachtkerze (krampflösend, entzündungshemmend, blutreinigend)
Das brauchst du dafür
150 g Haferflocken
150 g Sonnenblumenkerne, Kürbiskerne, gehackte Nüsse und Mandeln in beliebigem Verhältnis
120 g Vollkorn-Dinkelmehl
35 g Sesamkörner
35 g Leinsamen und weitere Wildsamen nach Wahl
1 große Prise Salz
1-2 EL Olivenöl
375 ml Wasser
Optional: Geriebener Parmesan oder vegane Käse-Variante
So geht's
Alle trockenen Zutaten in einer Schüssel miteinander vermischen
Öl und Wasser hinzufügen und solange verrühren, bis klebrige Masse entsteht
10 Min. zum Quellen in den Kühlschrank stellen
Teig gleichmäßig auf mit Backpapier ausgelegtem Backblech verteilen und darauf achten, dass der Teig auch in der Mitte des Backblechs dünn ausgerollt ist
Optional: Käse über dem Teig verteilen
Ca. 15 Min. im vorgeheizten Backofen bei 170° C Ober-/Unterhitze vorbacken
Danach den Teig in ca. 6x10 cm große Knäckebrote schneiden
Die Knäckebrote für weitere 45-55 Min. backen
Öfter kontrollieren und ggf. dickere Stücke länger backen als dünnere
Wenn die Temperaturen steigen und die Sonne scheint, zieht es alle nach draußen – Menschen und Insekten gleichermaßen. Um sich vor den kleinen Plagegeistern zu schützen, muss nicht zwingend zu chemischen Sprays gegriffen werden: Ein selbstgemachtes Insektenspray ist im Handumdrehen mit nur ein paar wenigen Zutaten hergestellt. Es schützt nicht nur effektiv vor Mücken, sondern wirkt mithilfe der enthaltenen ätherischen Öle auch kühlend und beruhigend auf die Haut.
Das brauchst du dafür
50 ml Lavendel-Hydrolat
40 ml abgekochtes, ausgekühltes Wasser
10 ml Alkohol (z.B. Korn)
8 Tropfen Zitroneneukalyptusöl
5 Tropfen Melissenöl (Cymbopogon) oder Citronellaöl
3 Tropfen Pfefferminzöl
Kleine Sprühflasche zum Befüllen
Tipp: Nur naturreine ätherische Öle in Bio-Qualität verwenden
So geht's
Sprühflasche mit Lavendel-Hydrolat, abgekochtem Wasser und Alkohol befüllen
Danach die ätherischen Öle tropfenweise dazugeben
Flasche verschließen und gut durchschütteln
Achtung!
Wer auf ätherische Öle allergisch reagiert oder empfindliche Atemwege hat, sollte im Umgang mit den Ölen sehr vorsichtig sein und im Zweifelsfall vorab einen Arzt konsultieren. Von der Verwendung bei Babys und Kleinkindern ist grundsätzlich abzuraten.
WICHTIG:
In Naturschutzgebieten, Landschaftsschutzgebieten oder Naturparks ist Sammeln grundsätzlich verboten.
Keine geschützten Pflanzen sammeln. Regional können unterschiedliche Pflanzen geschützt oder gefährdet sein. Infos gibt es bei den örtlichen Naturschutzbehörden.
Ausschließlich bekannte oder eindeutig bestimmte Pflanzen sammeln.
Nie ganze Bestände abernten und nur so viel sammeln, wie man unmittelbar verbrauchen kann.
Der DAV und Bergader – aktive Partnerschaft seit 2020
„Kraftpakete aus der Natur. Bergsport & Kräuter: Davor, dabei und danach“ ist Teil der Kampagne „Spüre dich selbst“ , die der DAV gemeinsam mit seinem Partner Bergader ins Leben gerufen hat, um für einen gesundheitsorientierten Lebensstil zu sensibilisieren.