Die Vjosa und ihre großen Zuflüsse fließen vom Pindus-Gebirge in Griechenland bis ins Mittelmeer an der Albanischen Adriaküste. Enge Schluchten, breite, verzweigte Mäander bis hin zum Delta an der Adria prägen das Landschaftsbild. Mit dem neuen Vjosa Wild River National Park wird eine Region mit über 400 Kilometer Wasserarmen und herausragender biologischer Vielfalt geschützt. Insgesamt 1100 Tierarten, darunter 13 weltweit bedrohte Tier- sowie zwei Pflanzenarten haben dort ihre Heimat: An den Ufern wachsen die seltenen Zwerg-Rohrkolben, gelb-leuchtende Buchten-Königskerzen und Erdbeerbäume. Otter, Schmutzgeier, Triele und Aale sind hier zuhause.
Die Gegend um den türkisgrünen Fluss ist ein Paradies für Outdoorbegeisterte und bietet viele Möglichkeiten zum Wandern, Klettern oder Rafting. Die Ausrufung des Wildfluss-Nationalparks soll die Region durch verantwortungsvollen Tourismus wirtschaftlich voranbringen und die Abwanderung der Bevölkerung bremsen. Außerdem gibt es nun eine rechtliche Grundlage, um Lösungen für Probleme wie Wasser- und Bodenverschmutzung, Abfallwirtschaft und Abholzung zu finden.
Der Nationalpark ist ein Erfolg der mehrjährigen Zusammenarbeit zwischen der albanischen Regierung, lokalen und internationalen Expert*innen, Umwelt-Nichtregierungsorganisationen der Kampagne Save the Blue Heart of Europe sowie der Internationalen Union für Naturschutz (IUCN) und der Outdoor-Firma Patagonia.