Nicht zuletzt ist der Mensch, jede*r Einzelne von uns, für den zunehmenden Ausstoß von Treibhausgasen mitverantwortlich. Die Folgen sind verheerend und werden unter anderem durch schmelzende Gletscher und in zunehmenden Naturkatastrophen, wie Waldbränden und/oder Überschwemmungen sicht- und spürbar. Um die Erwärmung über den Kipp-Punkt hinaus (dieser liegt bei 1,5 °C) und damit die Zerstörung der biologischen Vielfalt, der Natur und deren Ökosysteme zu vermeiden, gilt es den ökologischen Fußabdruck zu verkleinern.
Mithilfe des CO2-Rechners des Umweltbundesamtes kann jede*r Einzelne von uns die individuellen Treibhausgase anhand der Indikatoren Haus/Wohnung, Mobilität und Ernährung berechnen. Der Schnellcheck gibt Auskunft darüber, wo man momentan steht, und was die zentralen Stellschrauben sind.
Tipps zur Verkleinerung des CO₂ -Fußbadrucks
Reduziere unnötige Autofahrten (zum Beispiel die Fahrt zum Bäcker oder zum Altglas-Container) und steige auf alternative Verkehrsmittel wie die Öffentlichen oder das Fahrrad um.
Wenn es doch mal mit dem Auto in die Berge geht, beachte diese Tipps zur "ökologischen" Anreise in die Berge.
Vermeide bzw. reduziere (unnötige) Flugreisen und informiere dich darüber, ob es auch eine Bahnverbindung gibt.
Informiere dich über Urlaubsziele in deiner Region. Damit stärkst du nicht nur die Wertschöpfung deiner Region und deren regionale Produkte und Dienstleistungen, sondern verringerst auch deinen CO2-Fußabdruck erheblich (Übrigens: es gibt auch viel Schönes zu entdecken).
Reduziere deinen Fleischkonsum und lass dich von der Vielfalt an regionalen Obst und Gemüsen sowie Hülsenfrüchten inspirieren. Vor allem die Saisonalität spielt dabei eine große Rolle. Saisonkalender zeigen auf, wann welche Frucht ihre Zeit hat. Saisonales Obst und Gemüse schmeckt nicht nur besser, sondern vermeidet auch unnötige Umweltbelastungen durch Transportwege und übermäßigen Wasserverbrauch.
Verwende Produkte wieder oder mehrfach, werde kreativ und gestalte aus alten Produkten neue (Aus Alt mach Neu Upcycling im Bergsport)
Vermeide Verpackungen und reduziere deinen Plastikmüll (Ressourcenschutz und Verpflegung am Berg).
Senke deinen Energieverbrauch zu Hause (Strom, Gas, Heizung). Verzichte auf die Standby-Funktion und kaufe möglichst energieeffiziente Geräte, die weniger Wasser und Strom verbrauchen (z.B. A).
Wechsle zu einem "echten" Ökostromanbieter oder nutze alternative Energien wie Solar, Erdwärme oder Windkraft (Stromsparen).
Reduzieren, Optimieren, Kompensieren
Die Kampagne #machseinfach schlägt drei Strategien vor, um den ökologischen Fußabdruck zu verkleinern:
Genügsamkeit – Reduzieren/Vermeiden
Cleverness – Optimieren/Verbessern
Trostpflaster – Kompensieren/Reparieren
Das geht ganz leicht: Warum nicht im Sinne des Natur- und Klimaschutzes einfach mal auf Hotspots verzichten? Oder einfach mal die Gegend um den eigenen Wohnort herum erkunden? Der beste und auch günstigste Weg den CO2-Fußabdruck zu verkleinern, ist schlichtweg der Verzicht. Verzichten kann man beispielsweise auf die Autofahrt für einen Tagesausflug in die Berge und stattdessen in der nächsten Nähe einen Ort der Erholung aufsuchen. Die Bergtour kann alternativ so geplant werden, dass man nicht nur einen Tag vor Ort bleibt, sondern mindestens eine Übernachtung einplant. Damit gewinnt nicht nur die Region an Wertschöpfung, sondern auch der ökologische Fußabdruck ist, in Relation gesehen, geringer. Verzicht kann man üben, indem man schrittweise auf Dinge verzichtet bzw. schädlichen Luxus und Bedürfnisse reduziert, die nicht „überlebenswichtig“ sind.
Zum Vergleich
Ein Flug von München nach New York in der Economy Klasse stößt ca. 2,6 Tonnen CO2 aus. Die jährliche Pro-Kopf Emission der Menschen in Indien liegt bei 1,6 Tonnen. Das „klimaverträgliche Jahresbudget eines Menschen“ liegt bei 2,3 Tonnen. Ein Flug nach Übersee schadet dem Klima also erheblich.
Der letzte Weg, um die verursachten Emissionen auszugleichen, ist der der Kompensation. Nach dem Motto „Erst die Umwelt belasten, dann ausgleichen lassen“ versprechen Anbieter von CO2-Kompensation den Schaden „auszugleichen“. Auch hier sollte eine kritische Auseinandersetzung mit den verschiedenen Anbietern an erster Stelle stehen.
Wie funktioniert‘s?
Mit Hilfe von Geldbeträgen soll die Klimabilanz wieder „ausgeglichen“ werden. Das Geld kann genutzt werden, um beispielsweise Bäume zu pflanzen, die wiederum CO2 binden. Andere Einnahmen werden an Projekte im globalen Süden überwiesen. Einer der größten Anbieter für CO2-Kompensationen ist atmosfair. Die Non-Profit-Organisation kauft von den Einnahmen zum Beispiel energiesparende Öfen oder kleine Biogas-Anlagen für afrikanische Familien auf dem Land.
DAV Summit Club
Der DAV Summit Club kompensiert seine Flugreisen, indem er Nepalis mit Biogasöfen versorgt. Diese stoßen deutlich weniger CO2 als herkömmliche Öfen aus. Zum 50-jährigen Jubiläum hat der Summit Club gemeinsam mit seinem Tourenpartner International Trekking (Intrek) eine Aufforstungsaktion gestartet. Dabei soll für jeden Gast, der in den letzten 50 Jahren eine Tour durch Nepal gemacht hat (rund 45.000 Menschen), ein Baum gepflanzt werden.
Wichtig ist an dieser Stelle, dass Kompensationszahlungen in keinem Fall dafür genutzt werden sollen, um sein schlechtes Gewissen zu erleichtern und gleichzeitig weiterhin wie Reiseweltmeister durch die Welt zu jetten. Vielmehr sollen Kompensationszahlungen als letzter Weg genutzt werden. Besser wäre es aber immer, erst gar keine Treibhausgase in die Luft zu blasen.
Fehlt noch was? Weitere Ideen werden unter natur[Klammeraffe]alpenverein[Punkt]de gesammelt.
Die Kampagne #machseinfach ist Teil des Projekts „Bergsport mit Zukunft“, das durch das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz (StMUV) und Globetrotter gefördert wird.
Unterstützt wird die Kampagne von VAUDE, dem offiziellen Ausrüster des DAV.