Das Bergsteigerdorf Campill
Das Bergsteigerdorf Campill. Foto: Adobe Stock
Bëgngnüs a Lungiarü!

Campill im Naturpark Puez-Geisler / Dolomiten

Zwischen steilen Felszinnen am Rande des Naturparks Puez-Geisler findet man das Bergsteigerdorf Lungiarü beziehungsweise auf Deutsch: Campill. Das Gadertal – und somit auch das dort gelegene Campill – gehört zu den fünf dolomitenladinischen Tälern in Italien, weswegen das Dorf und die umliegenden Sehenswürdigkeiten und Gipfel ladinische Namen tragen.

Inmitten unberührter Natur am Peitlerkofel (2875 m), dem nordwestlichen Eckpfeiler der Dolomiten, gibt es rund um das Bergsteigerdorf eine Vielzahl von legendären Klettertouren, wie zum Beispiel die Messner-Route an der Peitlerkofel-Nordwand. Eine einmalige Aussicht auf das Campiller Tal erwartet Wandernde am Gipfel des Zwölferkofel (2384 m). Auch der Dolomiten Höhenweg Nr. 2 führt über die Berge des Tals.

Berge

Die Gipfel um Campill bieten gemütliche bis anspruchsvolle Bergtouren mit atemberaubenden Ausblicken. Im versteckten Talkessel von Antersasc (2085 m) lässt sich nach einer kurzen Wanderung die Idylle eines noch weitgehend unerschlossenen Tals erleben. Von hier kann man auf die Östliche Puezspitze (2913 m) oder auf den Col dala Soné (2633 m) aufsteigen. Beide Gipfel sind im Winter auch beliebte Skitourenziele.

Natur

Der Naturpark Puez-Geisler wird auf Grund seiner interessanten Geologie auch als „Geschichtsbuch der Erde“ bezeichnet. Der Park umfasst circa 10.722 Hektar und gehört als Teil der Dolomiten zum UNESCO-Welterbe. Eine Besonderheit der Region sind die Campiller Schichten, eine rötliche Gesteinsart aus Sand-, Mergel- und Kalkschichten mit Fossilien wie Muscheln und Schnecken. Der Rundwanderweg am Seresbach führt an acht perlschnurartig aneinandergereihten Getreidemühlen vorbei.

Kultur

Seit 1915 gilt die romanische Sprache Ladinisch als eigene Sprachgruppe in der Provinz Bozen-Südtirol. Etwa 30.000 Dolomitenladiner*innen sprechen die Sprache heute, welche früher auch ein geschlossenes Sprachgebiet ausmachte. Die ladinische Flagge mit einem blauen, weißen und grünen Streifen weht in der Region auch vor einigen Berghütten. Im Naturparkhaus Puez-Geisler in Villnöss kann die ganze Familie die geologische und kulturelle Vielfalt der Region entdecken.

Genuss

Die ladinische Küche hat ihre Ursprünge in der Bauernküche. Eine unkomplizierte Zubereitung und lokale Zutaten sind essenzielle Aspekte in der Region. Schlutzkrapfen, Gerstensuppe und Furtaies (süßer Hefeteig in Öl gebacken) gehören zu den beliebtesten ladinischen Spezialitäten. Traditionelle ladinische Gerichte gibt es in den Bergsteigerdorf-Partnerbetrieben.

Tipps

Wohin? Lungiarü (1400 m), ca. 600 Einheimische

Wie hin? Mit dem Zug nach Sankt Lorenzen. Danach mit dem Bus nach Lungiarü.

Informieren:

  • Tourismusverein San Vigilio – San Martin, sanvigilio.com/de

  • AVS-Ortsstelle San Martin de Tor/St. Martin in Thurn

Unterkommen:

  • Puezhütte (2475 m) – Club Alpino Italiano, Sektion Bozen

  • Schlüterhütte (2306 m) – Autonome Provinz Bozen – Südtirol

  • Ütia Ciampcios – Rafael Clara

  • Ütia Vaciara – Fam. Zingerle

Vorbereiten:

  • Rother Wanderführer Dolomiten 3, Gadertal – Von Bruneck bis Corvara

  • Versante Sud, Leichtes Bergsteigen in Trentino-Südtirol

  • Kompass Wanderführer Dolomiten 4, Abteital, Gadertal

Aufsteigen:

  • z.B.: Piza de Pöz/Östliche Puezspitze (2913 m), Pütia/Peitlerkofel (2875 m), Kapuzinerspitze (2736 m), Col dala Soné (2633 m)

Anschauen:

  • Schloss Thurn/Museum Ladin

  • Mühlental/Val di Morins

Themen dieses Artikels