Ich sehe die Jugendarbeit als sekundären Sozialisationsfaktor mit einer wichtigen Aufgabe. Hier geht es darum, sowohl die Kinder Schritt für Schritt in die Unabhängigkeit begleiten als auch eine Sozialisation mit der Gruppe zu erreichen. Das ist besonders für die Kinder wichtig, die aus nicht so stabilen Elternhäusern kommen. Was die Jugendarbeit da leistet, das können Schulen und institutionelle Betreuung nicht ersetzen. Ich halte das für ein ganz zentrales Angebot. Selbstverständlich kann Jugendarbeit nie Eltern und einen festen Halt zuhause ersetzen, aber sie kann ergänzen und fördern in Bereichen, wo die Eltern das nicht mehr können. Es gibt ja auch viele Eltern, die das aus Ressourcenmangel nicht können, das ist schade. Meiner Erfahrung nach ist – anders als früher – heutzutage „Selbstbeschäftigung mit Medien“ eine Art „Überschwemmung“ und es ist notwendig, dass es da andere Angebote gibt. Leider ist es so, dass – wieder in meiner Erfahrung - insgesamt die Jugendarbeit abgenommen hat. Ich war als junger Mann ja auch selber sehr aktiv in der Jugendarbeit und den Rückgang, den ich da sehe, das ist sehr bedauernswert. Also zumindest sind die Aktivitäten der Pfadfinder und des CVJM sehr zurück gegangen, mir begegnet es in meiner Arbeit und der Stadtrandlage in der ich lebe deutlich seltener als früher.