Bergschuh am Ende
Bergsport ist kein ganz billiges Vergnügen. Sparen in allen Ehren, aber irgendwann hat selbst der treueste Bergschuh ausgedient (oder ein Schuster muss ran!). Foto: Jonathan Lidl
JDAV Knotenpunkt: Was kostet Bergsport?

Eine Abrechnung

Was dem einen das (teure) Hobby Modelleisenbahn ist, ist der anderen der Bergsport. Ziemlich oft geben wir bewusst oder unbewusst Geld für Wanderschuhe, die Fahrt zur Hochtour oder den Eintritt in die Kletterhalle aus. Und nur selten fragen wir uns: Was kostet der ganze Spaß eigentlich?

Insgesamt geben die Deutschen laut einer Studie des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie jährlich etwa fünf Milliarden Euro für Radfahren und ebenso viel fürs Wandern aus. Klettern mit etwa 350 Millionen Euro Ausgaben ist dagegen nicht nur finanziell gesehen ein Nischensport. Und wofür das Ganze? Gerade beim Wandern und Bergsteigen entfällt ein großer Teil auf die Anfahrt. Während beim Wandern die Ausrüstung kein großer Kostenfaktor ist, und somit auch viele Menschen mit mittlerem und niedrigem Einkommen diesen Sport ausüben, sieht das zum Beispiel beim Klettern und Bouldern anders aus. Hier hat über die Hälfte der Sporttreibenden ein Einkommen über 3200 Euro.

Eintritt für die Kletterhalle, Anfahrt, Ausrüstung: Bergsport kostet Geld.

Die Kosten verteilen sich homogener, etwa zwanzig Prozent entfallen auf Eintrittspreise für Sportstätten, der Rest teilt sich ungefähr gleich auf die Anfahrt und die Materialkosten auf. Beim Radsport überwiegen erwartungsgemäß die Anschaffungskosten für die Ausrüstung (Fahrrad).

Doch all diese Daten sind mit Vorsicht zu genießen: Die Studie arbeitet mit Daten aus dem Jahr 2015. Besonders das Radfahren und das Wandern dürften während Corona einen deutlichen Zuwachs bekommen haben. Der günstigste und somit breitentauglichste Sport ist und bleibt aber das Wandern. Wer hier noch bei der Anfahrt z.B. mit dem Deutschlandticket sparen kann, hat danach auch noch Geld für die Käsespätzle auf der Hütte.

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