Hand hält Glühbirne mit Pflanze
Stromsparen – für eine dauerhafte Reduktion der CO2-Emissionen. Foto: AdobeStock
Der Energie-3-Sprung

Stromsparen

Energie- und Stromsparen ist der Schlüssel zur Reduktion von CO2-Emissionen. Hier gibt die Kampagne #machseinfach Tipps zur Senkung des persönlichen Stromverbrauchs.

Das Ziel der Energiewende ist eine dauerhafte und wirkungsvolle Reduktion der CO2-Emissionen.

Um dies zu erreichen, müssen Energie-Maßnahmen sinnvoll aufeinander abgestimmt werden.

Das Leitmotiv, das von der Bayerischen Klima-Allianz verfolgt wird, ist der Energie-3-Sprung.

Energie-3-Sprung. Bild: https://www.energieatlas.bayern.de/energieatlas/energiedreisprung/energiebedarf.html

1. Energiebedarf senken

Energie, die nicht benötigt wird, muss nicht erzeugt werden. Der wichtigste Schritt ist es also, den Energiebedarf zu senken. Damit es nicht nur beim Vorsatz bleibt, kann man sich zuerst Dinge vornehmen und verändern, die einem leicht fallen. Erstmal nur einen Tag oder eine Woche lang. Schnell wird Energie sparen aber zur Routine und sorgt so dauerhaft für CO2-Einsparungen.

Was können Einzelne tun?

  • Durch geschickte Nutzung der im Haushalt vorhandenen Stromverbraucher kann viel Energie gespart werden (siehe dazu unsere Stromspartipps weiter unten).

  • Durch das Ersetzen kaputter, ausrangierter oder zu viel verbrauchender Geräte durch Geräte mit optimaler Energieeffizienz kann ebenfalls ein Beitrag geleistet werden. Dabei helfen Siegel wie der "Blaue Engel" und das EU-Energielabel. Konkrete Produkttipps und viele Hintergründe liefert ecotopten.de.

  • Auch der Verzicht auf die Anschaffung nicht unbedingt benötigter Elektrogeräte spart viel Energie. Vielleicht kan man ja ein Gerät mit dem Nachbarn teilen oder mal ausleihen – wie oft braucht man schon die Schlagbohrmaschine oder den Dampfstrahler?

Umfassende Energiespartipps plus Hintergründe liefert die Seite des Umweltbundesamtes.

2. Energieeffizienz steigern

Die Energieeffizienz ist das Verhältnis zwischen erzieltem Nutzen und eingesetzter Energie. Als energieeffizient wird beschrieben, was vergleichsweise wenig Energie braucht, also zum Beispiel Kühlschrank und Waschmaschine, aber auch Beleuchtung oder Produktionsanlagen, die weniger Energie verbrauchen als der Durchschnitt. Tipps zur Steigerung der Energieeffizienz gibt der Energieatlas Bayern.

Was können Einzelne tun?

  • Ein Produktvergleich beim Einkauf hilft, z.B. Haushaltsgeräte mit hoher Energieeffizienzklasse zu finden.

  • Durch die Wahl richtig dimensionierter Geräte kann der Energieverbrauch ebenfalls gesenkt werden. Denn wer braucht zu Hause schon einen Industriekühlschrank?

  • Die Berechnung der Kosten über die gesamte Lebensdauer von Anschaffung über Betrieb bis zur Entsorgung gibt einen guten Überblick, wie viel Energie tatsächlich benötigt wird.

  • Die Amortisationszeit gibt an, wann sich die Anschaffungskosten durch die Einsparung eines neuen Gerätes ausgleichen. Die Rentabilität ist das Maß für den Gewinn. Beide Zahlen zeigen, wann tatsächlich von einer Neuanschaffung profitiert wird.

3. Erneuerbare Energien ausbauen

Erneuerbare Energieträger stehen uns quasi „unendlich“ zur Verfügung. Die Sonne scheint, der Wind weht und das Wasser fließt in den Bächen und Flüssen. Im Gegensatz dazu stehen fossile Energieträger wie Kohle, Erdöl und Erdgas, deren Vorräte begrenzt sind (und die beim Verbrennen CO2 freisetzen). Der letzte Schritt vollendet den Energie-3-Sprung: Wenn der Energiebedarf gesenkt wurde und die Effizienz gesteigert wurde, ist es umso leichter, den restlichen Energiebedarf mit erneuerbaren Energieträgern zu decken. Weitere Hinweise zum Ausbau der erneuerbaren Energien gibt es hier.

Was können Einzelne tun?

  • Über ok-power.de oder gruenerstromlabel.de findet man Ökostrom-Anbieter, die einen Umweltzusatznutzen garantieren: Für jede verbrauchte kWh Ökostrom wird ein fester Betrag in neue Ökokraftwerke oder andere Energiewende-Projekte investiert. Der Ökostrom-Anteil im Strommix steigt, Atom- und Fossilstrom wird verdrängt.

  • Wer die Möglichkeit hat, kann Ökostrom selbst erzeugen, etwa durch eine eigene Solaranlage (Photovoltaik-Anlage, PV-Anlage). Sie sollte so ausgelegt sein, dass der erzeugte Strom komplett verbraucht wird. Überschüssige Energie speichert man am besten in einer Batterie. Einen Preisvergleichsrechner für Anlagen bietet pvxchange.de, für Rentabilitätsberechnungen eignet sich pv-now-easy.de, so die Empfehlungen von Ökotest.

Stromsparen - Unsere Tipps

Strom spielt also eine Schlüsselrolle bei der Aufgabe, das 2-(besser 1,5-)Grad-Ziel so rechtzeitig zu erreichen, dass alle Menschen halbwegs gut weiterleben können. Wer dazu beitragen will, findet hier Tipps zum Energiesparen.

Kochen und Backen

  • Wer einen Gasanschluss hat, kocht mit einem Gaskochfeld/-herd am energieeffizientesten.

  • Strom nutzen Induktionskochfelder am besten, gefolgt von klassischer Glaskeramik.

  • Ein Mikrowellen-Kombigerät erlaubt sparsames Aufwärmen kleiner Mengen und taugt auch als Ofen.

  • Zum Kochen werden am besten hochwertige Töpfe und Pfannen aus Edelstahl und Kupfer mit einem ebenen Boden verwendet, die genau zur Größe des Kochfelds passen.

  • Immer einen Deckel verwenden und frühzeitig den Herd runterschalten. Gerade alte Kochfelder geben noch lange genügend Hitze ab.

  • Ein Dampfkochtopf verkürzt die Garzeit.

  • Dampfgaren mit Wasser ist ebenfalls sparsam.

  • Wasser wird am schnellsten im Wasserkocher erhitzt und nicht auf der Herdplatte.

  • Backen mit Umluft spart 20-40 Prozent gegenüber Ober-/Unterhitze.

Kühlen und Gefrieren

  • Geräte sollten generell so klein wie möglich gewählt werden.

  • Gefriertruhen verlieren beim Öffnen weniger Kälte als Gefrierfächer am Kühlschrank, weil die kalte (= schwere) Luft in der Truhe bleibt.

  • Ein Kühlschrank ohne Gefrierfach braucht 30 Prozent weniger Strom.

  • Bei Kühl-Gefrier-Kombinationen hilft getrennte Regelbarkeit, Strom zu sparen. Abtauautomatik und Nullgradfach erhöhen den Verbrauch.

  • Der Kühlschrank sollte nicht am Sonnenfenster oder neben dem Herd stehen, sondern an einem kühlen, gut belüfteten Platz in der Küche.

  • 7 °C sind eine ausreichende Kühltemperatur.

  • Wer Gefrorenes im Kühlschrank auftaut, kann dessen Kälte nutzen.

  • Türen sollten nicht unnötig lange offen stehen.

Geschirrspülen

  • Maschinen sollten passend zum Bedarf gekauft werden – in Größe und Beladungskonzept.

  • Dann laufen sie oft strom- und wassersparender als der Abwasch von Hand.

  • Die Maschinen sollten voll beladen werden und mit einem Kurzprogramm mit niederiger Temperatur laufen.

  • Vorspülen ist nicht notwendig.

  • Einmal im Monat das 65-Grad-Programm zu nutzen, entfernt Fett und verlängert die Lebensdauer.

  • Maschine am besten nachts laufen lassen, das entlastet das Stromnetz.

Waschen und Trocknen

  • Auch die Waschmaschine sollte so klein wie möglich sein, dann läuft sie öfter voll gefüllt.

  • Eine Ökoprogramm und niedrige Waschtemperaturen sparen zusätzlich Strom.

  • Colorwaschmittel in Pulverform ist am umweltschonendsten.

  • Eine gute Schleuderleistung verkürzt die Trocknungszeit.

  • Eine Zeitvorwahl erlaubt den Betrieb während der Nacht, was das Stromnetz entlastet.

  • Die Anschaffung eines Trockners sollte man überdenken. Gibt es einen ungeheizten Raum, wo die Wäsche schonend an der Luft trocknen kann?

  • Wenn es doch ein Trockner sein muss, dann möglichst einen Kondensationstrockner mit Wärmepumpe und Feuchtesteuerung wählen.

Kleingeräte

  • Staubsauger: Langsames Saugen ist effizientes Saugen; bei glattem Boden kann die Leistung niedriger gestellt werden.

  • Kaffeemaschine: Am energieschonendsten ist es, das Wasser im Wasserkocher zu erhitzen und den Kaffee in einer Durchdrückkanne zu bereiten oder direkt in eine Thermoskanne zu filtern. Warmhaltemaschinen verbrauchen Energie, Kapselautomaten erzeugen viel Abfall. Die Maschinen sollte ungefähr so oft jährlich entkalkt werden wie die Zahl des Wasserhärtebereichs.

  • Steckdosenleisten: Abschaltbare Leisten vermeiden Standbyverluste. Automatische schalten ab, wenn der „Master“-Verbraucher (Computer, Fernseher, Verstärker) ausgeschaltet wird, und trennen damit alle anderen Verbraucher, ohne Bücken oder Vergessen. 3 Stück sparen bis 111 Euro/Jahr.

  • Beleuchtung: Alte Glühlampen sollten gegen LED- oder andere Energiesparlampen ausgetauscht werden – eine herkömmliche 60-Watt-Glühbirne, die täglich drei Stunden brennt, kostet jährlich 66 Kilowattstunden, also knapp 20 Euro. Und immer das Licht ausschalten, wenn es nicht gebraucht wird – Bewegungsmelder können dabei helfen.

(Unterhaltungs-)Elektronik

  • Fernseher: Die Bildschirmdiagonale braucht nur halb so groß zu sein wie die Sitzentfernung. Ein integrierter DVB-Tuner erspart das Zusatzgerät. Wegen seltener und giftiger Rohstoffe lange nutzen oder weitergeben. Und komplett ausschalten, statt im Standby zu lassen.

  • Computer: Die Hälfte der Umweltbelastung kommt aus der Herstellung: richtig wählen, lange nutzen. Laptops und Tablets verbrauchen bis zu 70 Prozent weniger Strom als ein Desktopgerät. Nicht im Standby stehen lassen!

  • Handy: Es braucht wenig Energie, enthält aber heikle Rohstoffe: also möglichst lange nutzen und auf Recycelbarkeit achten.

Fehlt noch was?

Du hast noch weitere Ideen zum Energiesparen? Dann schicke uns eine Nachricht an natur[AtSign]alpenverein[Dot]de.

Die Kampagne #machseinfach ist Teil des Projekts „Bergsport mit Zukunft“, das durch das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz (StMUV) und Globetrotter gefördert wird.

DAV-Partner unterstützt Kampagne

Unterstützt wird die Kampagne #machseinfach - nachhaltig handeln von VAUDE als offiziellem Partner des Deutschen Alpenvereins.