Blick auf die steinernen Berge von einer Almwiese aus.
Sanfte Hügel, schroffe Berge. Das große Walsertal ist geprägt von Kontrasten. Foto: Dietmar Walser
Großes Walsertal / Lechquellengebirge

Walser Stolz - Tradition und Wandel

Entlang des Lechquellengebirges erstreckt sich das Große Walsertal über sechs Gemeinden und endet am Rande des Bregenzerwalds. Sanfte Graspyramiden im Norden und schroffe Gipfel im Süden rahmen das 25 Kilometer lange Kerbtal ein.

Immer wieder wird das Große Walsertal für sein exzellentes Energiemanagement ausgezeichnet. Das Reparaturcafé und die Brennholzbörse zeigen, dass Nachhaltigkeit regional wunderbar umgesetzt werden kann. Stolz ist man im Walsertal allerdings nicht nur auf den Fortschritt, sondern auch auf die Tradition. Ursprünglich aus dem schweizerischen Wallis stammend, wird noch heute der Käse „Walserstolz“ nach 600 Jahre alter Handwerkskunst und aus regionaler Heumilch hergestellt. Ursprünglichkeit zeichnet die Region schon immer aus.

Berge

Für eine Tour mit der Familie bietet sich eine Wanderung zum Hohen Frassen an. Vom grasbedeckten Glatthorn geht es weiter südlich Richtung Türtschhorn. Wer klettern möchte, sollte sich am Schöneberg (sieben Mehrseillängenrouten von IV bis VI+) oder auch an der Roten Wand versuchen (Mehrseillängenrouten III bis X, überwiegend „sanft“ saniert). Der Klettergarten Waldfluh bietet 14 Routen mit den Schwierigkeitsgraden von III bis VIII+. Mountainbiken lässt sich’s gut rund um das Breithorn. Im Winter lassen sich die umliegenden Berge wunderbar mit Tourenski oder Schneeschuhen erklimmen.

Kultur

Im Museum Großes Walsertal lassen sich Relikte zur Lebensweise der Einheimischen bestaunen. Die Walser halten sich an ihre traditionelle Dreistufenlandwirtschaft, seit 2011 immaterielles UNESCO-Kulturerbe, bei der das Vieh in den Sommermonaten auf die Alpen getrieben wird. Aus der Milch der Kühe wird in dieser Zeit auf 22 Sennalpen Butter und Käse hergestellt. Das Walserherbst-Festival verknüpft Tradition und Zeitkultur.

Tipp:

Der Walderlebnispfad Marul erinnert mit seinem Labyrinth und dem Wasserfall an einen großen Abenteuerspielplatz für Kinder.

Natur

Das gesamte Tal ist im Grunde ein einziges Biotop bestehend aus Feuchtgebieten, Magerwiesen und den Naturschutzgebieten Faludriga-Nova und dem Gadental. Die FaludrigaNova ist von alpinen Gräsern und Latschen bedeckt und bildet eine wichtige Ruhezone für Wildtiere. Die Heu- und Magerwiesen im Walsertal blühen am buntesten und sind die artenreichsten in Vorarlberg.

Genuss

Die Propstei St. Gerold bietet neben einem üppigen Klostergarten auch renovierte, lichtdurchflutete Zimmer für Gäste. Vorwiegend traditionelle Gerichte mit regionalen Zutaten gibt es in der dazugehörigen Gaststube. Das Kellergewölbe des Klosters beherbergt über siebzig österreichische Weine. Wer die Walser Küche zu Hause ausprobieren möchte, findet im Biosphärenpark-Kochbuch „Wilde Kräuterrezepte“ raffinierte Gerichte von verschiedenen Gasthäusern des Tals.

Die Bergsteigerdörfer

Die in der Initiative Berg­steiger­dörfer vereinten Ort­schaften sind Alpinismus­pioniere in ihren Regionen. Deshalb haben die Berge und das Berg­steigen im kulturellen Selbst­verständnis der Ein­heimischen und Gäste einen hohen Wert. Hier ist das Bewusst­sein über den not­­wendigen Ein­klang zwischen Natur und Mensch noch lebendig und man respektiert natür­liche Grenzen. Die Bergsteiger­dörfer der Alpen­vereine ent­sprechen damit in besonderer Weise den Zielen der Alpen­konvention, die eine nach­haltige Ent­wicklung im gesamten Alpen­raum anstrebt.

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