Eine gute Vorbereitung in Sachen Bekleidung ist im Winter am Berg alles: Gerade auf Skitour kommt man beim Aufstieg häufig ins Schwitzen, bei der Abfahrt wird’s durch den Fahrtwind schnell frisch. Und auch die Temperaturen können stark schwanken – von zweistelligen Minusgraden im Schatten und Wind bis Plusgraden, wenn die Sonne rauskommt, ist alles möglich. Damit du von Kopf bis Fuß wohltemperiert bist, solltest du also ein paar Punkte beachten.
Dank Zwiebelprinzip auf alles vorbereitet
Wie bei den meisten Outdooraktivitäten ist auch beim Skitourengehen das Zwiebelprinzip sinnvoll, also mehrere aufeinander abgestimmte Bekleidungsschichten, die man nach Bedarf an- und ausziehen kann. Ersatzwäsche, Mütze oder Stirnband und Handschuhe solltest du zusätzlich immer dabeihaben. Berücksichtige bei der Bekleidungsauswahl für den konkreten Tourentag die Faktoren Kälte, Wind und Feuchtigkeit, denn der Daunen-Anorak hält zwar warm, ist beim schweißtreibenden Aufstieg aber vielleicht dennoch nicht die beste Wahl.
Die erste Lage (sprich: Unterwäsche) besteht meist aus Stoffen wie Merinowolle, Polyester oder Mischgewebe mit anderen strapazierfähigen und elastischen Kunstfasern. Viele Hersteller von Funktionswäsche setzen auf Body-Mapping. Dabei werden die unterschiedlichen Bedürfnisse des Körpers wie auf einer Landkarte durch die Nutzung unterschiedlicher Materialien beziehungsweise dicker oder dünner gewebte Abschnitte abgebildet und erfüllt.
Die zweite Lage sollte eine Wärme- beziehungsweise Isolationsschicht sein, hier könnt ihr Fleecejacken oder Funktionspullis nutzen. Was es zur „alpinen Mittelschicht“ zu wissen gibt, haben wir in unserem Beitrag zu Midlayern zusammengefasst.
Die dritte Lage dient als Schutz vor Schnee, Wasser und Wind – sinnvoll sind Softshelljacken, die wasserabweisend und winddicht sind oder komplett wasserdichte Hardshelljacken. Gegen Kälte helfen Daunen- oder Kunstfaserjacken.
Was genau die Unterschiede zwischen wasserdicht, atmungsaktiv und winddicht sind und wie ihr die Kleidung optimal pflegt, findet ihr im Artikel zu Wetterschutzbekleidung. Wichtig ist aber nicht nur, dass keine Feuchtigkeit von außen eindringt, sondern auch, dass die innen produzierte in Form von Schweiß nach außen kommt. Atmungsaktivität heißt hier das Zauberwort, auf das ihr achten solltet.
Der Oberkörper ist nun optimal eingepackt, aber wie schaut‘s untenrum aus? Auch hier macht zum Beispiel eine lange Funktionsunterhose Sinn. Drüber kommt eine Ski- oder Tourenhose – häufig aus einer Art Softshell sind sie atmungsaktiv, wasserabweisend und eventuell sogar gefüttert.
Die Entscheidung für oder gegen Mütze oder Stirnband und Handschuhe sowie die Materialauswahl ist sehr individuell. Mindestens für die Abfahrt solltet ihr sowohl Kopfbedeckung als auch Handschuhe dabeihaben.
Kälteschutz konkret
Gegen klirrende Kälte helfen vor allem Jacken aus Daune oder Kunstfaser. Was die beiden Materialien ausmacht, haben wir im Folgenden knapp für euch zusammengefasst. Wer genaueres wissen will, schaut mal in unserem Beitrag Wie funktioniert das? Daune oder Kunstfaser vorbei.
Daunenprodukte sind im Vorteil, wenn weitgehend trockene Verhältnisse vorherrschen, hohe Wärmeleistung gefragt ist und geringes Gewicht oder kleines Packmaß wichtig sind. Beispiele: Höhenbergsteigen, Winterbergsteigen weit unter dem Gefrierpunkt, Sportklettern (beim Sichern und Rasten). Insbesondere beim Neukauf: Tierwohl-Siegel beachten.
Kunstfaserprodukte bieten sich an, wenn es nicht arktisch kalt, aber nass oder feucht werden kann – auch durch Schweiß. Beispiele: Skitouren, gestaffeltes Klettern auf Hochtouren bei kühlen Bedingungen, Mehrtageswandertouren in regenreichen Gebieten, Trainings- und Standardtouren in den kälteren Jahreszeiten.
Tipps zu Qualität und Nachhaltigkeit
Wir empfehlen, auch bei der Bergsportkleidung auf Qualität und Nachhaltigkeit zu achten. Viele nützliche Tipps und Infos findet ihr in den Beiträgen Ressourcenschutz – Reparieren statt wegwerfen und Nachhaltigkeit bei Bekleidung und Ausrüstung.
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