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"Ideallinie". Rolf Liese, Berge als Motiv

Die Eroberung, 1976. Acryl auf Nessel. Quelle: Rolf Liese

Malerei und Bildobjekte 1970-1998

"Warum malen Sie Berge?" lautete die Frage an Herrn Liese. "Warum nicht?"

Die Zeitspanne, in der es möglich war, auf die einfache Frage: "Warum malen Sie Berge?" eine einfache Antwort zu geben, war, kunsthistorisch gesehen, nicht sehr lang: sie dauerte etwa hundert Jahre und war längst vorbei, als Rolf Liese anfing zu malen.

Die einfache Antwort in diesen hundert Jahren war: Weil ich Neues zeigen will, das ich gesehen habe. 

Wer heute ein Bergbild malt, teilt nichts Neues mehr mit über die Gestalt von Felsformationen, Gletschern, Wetterstimmungen; Klettersteige, Hütten oder Almwiesen.

Die "Suche nach der Ideallinie", "die Ideallinie finden", das ist ein Begriff, der für mehrere Lebensbereiche eine Rolle spielt: für den Zeichner ist das die Suche nach der gültigen Kontur. Für den Kletterer der ideale Weg durch eine Wand. Eine Ideallinie suchen, das kann aber auch den Versuch beschreiben, den Weg eines Lebenskonzeptes festzulegen. In allen diesen Bereichen gibt es allerdings keine endgültige Definition für den richtigen Verlauf der Ideallinie. Sie muss immer wieder neu festgelegt werden. 

Rolf Liese ist nicht daran gelegen, identifizierbare Abbilder zu schaffen. Seine Bilder sind immer Konstrukt, hervorgegangen aus einem geistigen und künstlerischen Abstraktionsprozess. 

Die Ausstellung ist zu sehen vom 5. März 1998 bis 4. Juli 1998.