Sport in der Natur tut gut! Zu jeder Jahreszeit und in jedem Alter. Doch in der Rush-Hour des Lebens, mit Beruf, Kindern und vielem mehr, kommt das In-die-Bergen-Gehen häufig zu kurz. Umso wertvoller, wenn man sich, sowie wieder mehr Freiraum in Sicht ist, bewusst entscheidet: mit sechzig gehört man längst nicht zum alten Eisen, ab jetzt läuft’s (wieder) anders.
Wandern ist wie Medizin
Rucksack auf und ab in die Berge! – Doch warum zieht es uns dorthin? Um die Natur zu erleben und um Stress abzubauen, so lauten zwei oft genannte Gründe. Und so ist das Wandern, vor allem in den Bergen, die beliebteste Freizeitaktivität in Deutschland. Seit Jahren. Tendenz: steigend. Über alle Altersgruppen hinweg.
Was sich am eigenen Körper sofort spüren lässt: Bergsport erhöht das Wohlbefinden, egal in welchem Alter. Ob man nun jung oder älter ist. Vor allem die regelmäßige, maßvolle körperliche Bewegung beim Wandern gilt als Grundlage für eine langanhaltende Gesundheit. Muskeln, Knochen und Gelenke werden dabei gefordert und das Herz-Kreislauf-System stimuliert, der Stoffwechsel wird angeregt und das Immunsystem gestärkt.
Mehr noch, der Körper baut Stresshormone ab und Glückshormone auf. Kurzum: Erlebnisse und Bewegung in der Natur machen glücklich. Und so kann selbst eine kurze Wanderung zur Lebenszufriedenheit beitragen, im besten Fall gewürzt mit einer Prise Genuss und Gelassenheit.
Mittendrin, im (Berg-)Leben … nur etwas anders
Wie alt fühlst du dich? Fünf, zehn oder gar fünfzehn Jahre jünger als dein tatsächliches Alter? Damit bist du nicht allein. Zwar ist etwa jede*r Dritte in Deutschland heute 60 Jahre und älter, doch wir sind gesünder und aktiver denn je.
Tatsache ist aber auch: Mit zunehmendem Alter verändert sich der Körper; es ist wichtig, diesen körperlichen Wandel beim Wandern und bei anderen Aktivitäten in den Bergen zu berücksichtigen.
Wesentliche Veränderungen betreffen die …
Muskulatur: Vom frühen bis zum späten Erwachsenenalter nimmt die Muskelmasse um 1/3 ab – und damit auch Schnellkraft und Elastizität.
Sehnen & Bänder: sie sind weniger elastisch und reißfest, die Gelenkigkeit nimmt ab, die Gefahr von Rissen nimmt beim Umknicken zu.
Knochen: die Knochendichte nimmt ab, damit auch die Stabilität. Bei Stürzen können die Knochen eher brechen.
Wirbelsäule: eine allmähliche Rückgratverkrümmung kann Schädigungen der Bandscheiben im Lenden- und Halswirbelbereich begünstigen.
Sinnesorgane: abnehmendes Hör- und Sehvermögen kann sich auf den Gleichgewichtssinn und die Trittsicherheit auswirken.
Im Senior*innen-Alter reduziert sich damit insgesamt die motorische Leistungsfähigkeit und Belastbarkeit. Daher gilt besonders am Berg: Keinen falschen Ehrgeiz entwickeln, vor allem die Warnsignale des Herzens sind ernst zu nehmen. Und auch Hörgerät oder Brille selbstbewusst nutzen.
Gemeinsamer Berg- und Naturgenuss in den Sektionen
Zusammen mit Gleichgesinnten bereitet das Bergsteigen, Wandern und In-der-Natur-Sein noch mehr Freude. Ob’s dabei einfach oder lieber anspruchsvoll zugeht, orientiert sich ganz allein an den eigenen Bedürfnissen.
Aus der Überzeugung, dass Bergsport auch im Senior*innen-Alter zum Lebensgefühl gehören kann, haben sich in vielen DAV-Sektionen Gruppen organisiert, bei denen die Mitglieder auf unterschiedliche Weise begeistert aktiv sind und sich einbringen: da unternehmen die „Rentiere“ oder „Outdoor-Boomer“ leichte Wanderungen oder knackige Touren, während Gruppen wie die „GaemSen“ oder „Graue Griffe“ Kletterrouten in der Halle meistern oder gewandt den Fels durchsteigen. Wieder andere treffen sich generationsübergreifend unter dem Motto „Achtsam unterwegs“ oder in der „Fotogruppe“, in der „Yogagruppe – für alle und jeden“ oder in der „Naturerlebnisgruppe“.
Unterwegs in den Bergen – eine Passion fürs Leben
Ausführliche Informationen, Tipps & Hintergründe zu vielen Fragen rund um den Bergsport jenseits der Sechzig hat der DAV auf der Themenseite „Ein Leben lang aktiv“ zusammengestellt.