Holzberg seit 2022 fürs Klettern gesperrt
Dem beliebten Klettergebiet in einem ehemaligen Steinbruch nahe Leipzig droht das Aus. Eine Baufirma könnte das Gebiet als Deponie nutzen. Mit der Verfüllung des Geländes würde auch ein "Hotspot" der Artenvielfalt zerstört werden. 2018 kaufte die Firma KAFRIL den Steinbruch, um ihn als Erdstoffdeponie zu nutzen. Nun soll basierend auf einer Genehmigung von 1997 der Steinbruch mit Erdmassen verfüllt und mit Baumaterial zugeschüttet werden. Seit 2022 ist daher der Steinbruch für das Klettern gesperrt.
DAV-Präsident Roland Stierle besprach sich Ende April 2023 vor Ort mit dem sächsischen Umweltminister Wolfram Günther. Beide sind sich einig, dass eine Lösung gefunden werden muss. Sollte die Genehmigung zur Verfüllung des Holzbergs dennoch erteilt werden, kündigt das Aktionsbündnis an, gerichtlich dagegen vorzugehen. Dafür sind allerdings finanzielle Mittel notwendig. Mit einer Spende auf das Konto der BUND-Ortsgruppe Böhlitz kann man die Rettung des Holzbergs unterstützen.
Lebensraum für geschützte Tierarten
Der Steinbruch Holzberg in den Hohburger Bergen, 35 Kilometer östlich von Leipzig, ist mit mehr als 120 Kletterrouten an bis zu vierzig Meter hohen Wänden ein bedeutendes Kletterziel in Mitteldeutschland. Aber nicht nur zum Klettern ist das Gebiet nahe der sächsischen Großstadt ein Paradies: Im Laufe der Zeit hat sich auf dem Gelände ein Lebensraum für viele geschützte Tierarten entwickelt, etwa für Juchtenkäfer, Schlingnatter oder Knoblauchkröte. Der Holzberg gilt mit mehr als 260 Pflanzen- und Tierarten als einer der artenreichsten Hotspots in der gesamten Region Leipzig - und als positives Beispiel, dass Natur und Klettern gut koexistieren können.