Im November 2018 präsentierten die Skigebietsbetreiber zum ersten Mal in der Öffentlichkeit ihre Pläne: ein großflächiger Zusammenschluss der beiden Skigebiete Kühtai und Hochoetz über die Feldringer Böden.
Die Unterlagen lagen zu dem Zeitpunkt schon zur Prüfung auf Vollständigkeit für das UVP-Verfahren bei der Landesregierung auf dem Schreibtisch. Naturschutzverbände und Organisationen mit Parteistellung haben sich bereits auf ein potenzielles UVP-Verfahren eingestellt.
Was war da geplant zwischen Kühtai und Hochoetz?
Die Verbindung beider Skigebiete sollte durch die seilbahntechnische Erschließung von Feldringer Böden und Schafjoch erfolgen.
10er-Gondelbahn von Ochsengarten zum Schafjoch mit Mittelstation im Bereich Marlstein
6er-Sessellift mit Talstation im Bereich Faltegartenalm und Bergstation am Schafjoch
10er-Gondelbahn vom Schafjoch ins Skigebiet Kühtai mit Mittelstation im Bereich zwischen Ht. und Vd. Grieskogel
Pisten vom Schafjoch zur Talstation des Sessellifts
Piste zur Mittelstation der Gondelbahn im Bereich Marlstein
Neue Pistenfläche: 38 ha
Kosten: 55 Mio. €
Betreiber und Gemeinden priesen das Projekt als eine zwingend notwendige Investition an für eine zukunftsfähige Tourismusentwicklung - die Wertschöpfung und der Fortbestand der Tourismusinfrastruktur und Arbeitsplätze hingen von diesem Projekt ab. Auch der Gast fordere ein größeres Pistenangebot und hochmoderne Infrastruktur.
Betreiber ziehen Pläne zurück
Diese Argumentationen liefen in diesem Fall ins Leere: in der Bevölkerung vor Ort wuchs der Widerstand gegen weitere Verbauung intakter Natur und den Verlust weiterer Natur- und Erholungsräume. Die Bürgerinitiative "Nein zur Zerstörung von Feldringer Böden und Schafjoch" sammelte mehr als 18.000 Unterschriften.
Im März 2019 verständigen sich die Bürgermeister von Oetz, Haiming und Silz mit den Bergbahnen darauf, die Pläne zurückzuziehen. Die Bedeutung der Feldringer Böden im naturnahen Zustand wurde am Ende für die Region als höher eingeschätzt als der Mehrwert, der durch weitere Lifte, Schneekanonen und ein paar Pistenkilometer generiert worden wäre.
Die Feldringer Böden und das Schafjoch bleiben also als wertvoller Lebens- und Naturraum erhalten und stehen künftigen Generationen für einen naturnahen Tourismus zur Verfügung.