Wie viele Alpenvereinshütten gibt es? Welche ist die Höchstgelegene? Wie finanziert sich eine Hütte überhaupt? Wie kommt das Essen dorthin? Und welche Siegel vergeben die Alpenvereine? Zahlen und Fakten zu den Alpenvereinshütten finden Sie hier.
Baumaßnahmen und Hüttentechnik
Für den Bergsport und damit einem Hauptthema des DAV ist das Hütten- und Wegenetz prägend. Dennoch betrachtet der DAV den Bau von Hütten und Wegen im Rahmen seines Leitbildes als abgeschlossen. Bestehende Hütten sollen nach Bedarf angepasst, der Bau von neuen Hütten allerdings nicht vorangetrieben werden.
Für Bau- und Erneuerungsmaßnahmen müssen hohe Nachhaltigkeitsstandards und die Grundsätze des DAV beachtet werden. Dazu gehören das Leitbild, das Grundsatzprogramm zum Schutz und zur nachhaltigen Entwicklung des Alpenraumes, das Grundsatzprogramm Bergsport, die Vorschrift für Bau, Erhaltung und Verwaltung der Hütten und die Hütten- und Tarifordnung.
Da viele DAV-Hütten in Nationalparks oder Naturschutzgebieten stehen, sind die nachhaltige Modernisierung der Hüttentechnik und der ökologische Betrieb der hochalpinen Unterkünfte wichtig. Dazu gehören beispielsweise der Ausbau von Photovoltaikanlagen zur Stromerzeugung, rapsölbetriebene Blockheizkraftwerke zur Wärmeerzeugung, biologische Kleinkläranlagen zur Abwasserreinigung und viele weitere innovative und umweltfreundliche Techniken.
Hüttenfunktionen und -kategorien
Nicht alle Alpenvereinshütten haben gleiche Funktionen und Voraussetzungen. Darum wurden die Alpenvereinshütten in drei verschiedene Kategorien eingeordnet, die sich an der jeweiligen Lage und der vorhandenen Ausstattung orientieren. Außerdem gibt es je nach Funktion verschiedene Arten von Hütten.
Bewirtschaftete Hütten
Bewirtschaftete Hütten sind saisonbedingt geöffnet. Wer eine Rast oder Übernachtung auf einer bewirtschafteten Hütte einplant, sollte sich im Vorfeld über die saisonalen Öffnungszeiten informieren.
Selbstversorgerhütten
Die ersten Schutzhütten waren Selbstversorgerhütten mit meist sehr einfachem Komfort. Wer heute auf einer Selbstversorgerhütte übernachten möchte, kann diese über die DAV-Hüttensuche finden. Wichtig ist hier eine Anmeldung im Voraus bei der jeweiligen Sektion, die Auskunft über Zahlung und Zugänglichkeit geben.
Biwakschachteln
Biwakschachteln sind Notunterkünfte für Alpinist*innen, die verletzungsbedingt oder aufgrund eines Schlechtwettereinbruchs oder der Dunkelheit das Tal oder die nächste Hütte nicht mehr sicher erreichen können. Sie können auch als Ausgangspunkte für hochalpine Touren dienen.
Winterräume
Der Winterraum enthält ein Matratzenlager, Decken, Kochgelegenheit und Geschirr und kann auch außerhalb der Bewirtschaftungszeit genutzt werden. In der Regel besitzen Hütten der Kategorie I und viele Kategorie II-Hütten einen Winterraum. Winterräume sind in den meisten Fällen nicht abgeschlossen und frei zugänglich. Wer den Winterraum nutzen möchte, sollte sich im Voraus bei der jeweiligen Sektion informieren.
Tipps für den Hüttenbesuch
Anreise: auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln möglich!
Tourenplanung: alpenvereinaktiv.com
Hütteninfos: Hütten in allen Regionen können mit der DAV-Hüttensuche gefunden werden, Empfehlungen gibt es über den Hüttentipp und mit dem Hüttentest können Erfahrungen geteilt werden.
Reservierung: besonders am Wochenende oder in den Ferien kann es auf Hütten voll werden. Der Schlafplatz sollte deshalb am besten im Voraus per Telefon, Mail oder Onlinereservierung reserviert werden.
Packliste: Anders als beispielsweise in Hotels ist die Ausstattung der Hütten oft sehr begrenzt. Es gibt kein meist kein WLAN und oft auch keine warmen Duschen oder Stromanschlüsse. Die Packliste muss dementsprechend angepasst und die Erwartungen heruntergeschraubt werden