Deutsche Meisterschaft Bouldern: Flohé und Apel holen die Titel

- Am 14. und 15. Juni fand die Deutsche Meisterschaft im Bouldern 2024 statt. Bei den Männern holte Yannick Flohé den Titel, bei den Frauen überraschte Anna Maria Apel und ging als Deutsche Meisterin hervor. Das war aber nicht die einzige Überraschung der Veranstaltung. Alle Ergebnisse und einen Rückblick gib es hier zu lesen.

Die Deutsche Meisterin Anna Maria Apel. Foto: DAV/Thomas Schermer

Routiniers gegen Newcomer*innen

Am heutigen Samstag, 15. Juni ging die Deutsche Meisterschaft im Bouldern zu Ende. Die besten Boulder*innen Deutschlands und ein begeistertes Publikum kamen im Studio Bloc in Pfungstadt zusammen. Noch vor wenigen Monaten standen dort, in der bekannten Bloc Masters Reihe, internationale Top-Stars wie Janja Garnbret (SLO) oder Adam Ondra (CZE) auf den Matten, jetzt ging es bei der Vergabe der nationalen Titel genauso spannend zu.

Bei den Frauen hätte die Motivation nicht höher sein können, denn der Ausgang der Veranstaltung schien so offen wie nie: Nachdem die letztjährigen Medaillen-Gewinnerinnen Lucia Dörffel (DAV Chemnitz), Sandra Hopfensitz (DAV Augsburg) und Helene Wolf (DAV Hamburg und Niederelbe) nicht an dem Wettkampf teilnehmen konnten, galt es für die Anwesenden eine klaffende Lücke zu füllen. Große Hoffnungen durften sich die Routiniers aus dem deutschen Nationalkader Afra Hönig (DAV Landshut) und Alma Bestvater (DAV Weimar) ausmalen, am Ende kam es jedoch anders: Das Münchener Jung-Talent Anna Maria Apel dominierte durchweg seit den Qualifikationsrunden und konnte zum Schluss mit einer Zone Vorsprung zur zweitplatzierten Bestvater ihren ersten Deutschen Meisterschaftstitel holen.

Bei den Männern blieb der Top-Favorit Yannick Flohé (DAV Aachen) in der Qualifikation und im Halbfinale zunächst hinter den Erwartungen zurück. Er zog als Vierter in die Finalrunde, konnte hier am Ende aber seine Klasse wie gewohnt ausspielen. Als Einziger holte er alle Tops und konnte sich so souverän vor seinen Mitstreitern absetzen. Gefolgt von Elias Arriagada Krüger (DAV Alpinclub Berlin), der die beiden Vorrunden klar als Führender für sich entschieden hatte. Zuletzt trennte ihn jedoch ein Top von seinem Nationalkader-Kollegen Flohé. Für eine unglaubliche Überraschung sorgte der erst 16-jährige Lucas Christian Trandafir (DAV Regensburg). Nach den ersten beiden Finalbouldern sah es schon beinahe nach einer Sensation aus: Trandafir führte das Feld der Startenden an und durfte schonmal auf den Titel linsen. In den folgenden Bouldern lies er allerdings wichtige Punkte liegen, sicherte sich jedoch mit seiner beeindruckenden Leistung den dritten Platz - und das bei seiner ersten Deutschen Meisterschaft überhaupt.

Die Finalist*innen. Foto: DAV/Thomas Schermer

Die Podiumsplatzierungen auf einen Blick

Das sind die Ergebnisse der Frauen:

  1. Anna Maria Apel (DAV München & Oberland)

  2. Alma Bestvater (DAV Weimar)

  3. Afra Hönig (DAV Landshut)

Das sind die Ergebnisse der Herren:

  1. Yannick Flohé (DAV Aachen)

  2. Elias Arriagada Krüger (DAV Alpinclub Berlin)

  3. Lucas Christian Trandafir (DAV Regensburg)

Der Deutsche Meister Yannick Flohé. Foto: DAV/Thomas Schermer

Das sagen die Gewinner*innen:

Die Deutsche Meisterin Anna Maria Apel feiert ihren ersten Titel: "Mein erster Deutscher Meisterschaftstitel fühlt sich wirklich cool an! Ich habe es nicht wirklich erwartet, alle drei Runden zu gewinnen und mit so einem Strahlen da rausgehen zu können. Ich glaube, ich hatte durch alle Runden hinweg ein gutes Mindset. Die Form hat gestimmt, und wenn Form und Einstellung stimmen, dann funktioniert es häufig einfach. Jetzt geht es erstmal wieder schnell zurück ins Training für das große Ziel, den Weltcup in Innsbruck und auch die anstehende Jugend-WM in Guiyang in China. Ich hoffe, dass ich noch stärker werde."

Der Deutsche Meister Yannick Flohé zieht seine Bilanz: "Die Deutsche Meisterschaft ist jedes Mal aufregend. Bei der Besichtigung waren wir schon zuversichtlich, dass es eine coole Runde wird. Nicht zu schwer und auch nicht zu leicht. Die ersten beiden Boulder waren koordinativ, mit Platten und Sprüngen. Danach wurde es schön steil und kräftig, das hat Spaß gemacht. Am Ende habe ich alles richtig gemacht. Jetzt geht es erstmal weiter mit der Olympic Qualifier Series (OQS) in Budapest. Beim ersten OQS-Termin hatte ich Probleme mit dem Lead, ich bin lange mehr keine schweren Routen geklettert. Deswegen war ich nochmal eine Woche zum Trainieren in Innsbruck. Aktuell stehe ich auf Platz Neun, wenn ich nächste Woche ähnlich abschneide, sollte alles gut klappen."

Service für die Presse