- Während sich die einen zur Faschingszeit verkleidet in den Innenstädten tummeln, nutzen die anderen die Tage für Naturgenuss und Bewegung. Wer sich für Sport entscheidet, der findet in den Alpen und Mittelgebirgen viele Möglichkeiten. Der Deutsche Alpenverein gibt Tipps für die kommenden Tage – mit und ohne Schneekontakt.
Fasching: Tourentipps vom DAV
Schneesituation und Wetterprognose: Turbulente Zeiten für die Alpen
Aktuell kann man in den Ostalpen ab rund 1100 Metern mit einer geschlossenen Schneedecke rechnen. An den niedrigen Bergen in den bayerischen Voralpen hingegen herrschen – vor allem südseitig – aktuell eher Wanderbedinungen und ungewöhnlich milde Temperaturen. Es besteht ostalpenweit eine geringe Lawinengefahr, lediglich in Teilen des Salzburger Lands müssen sich Wintersportler*innen in niedrigeren Höhen mit einer mäßigen Lawinengefahr auseinandersetzen. „Wo genügend Schnee liegt und dieser gut verfestigt ist, finden Skitourenfans aktuell gute Bedingungen vor, auch für steilere Touren“, erklärt Stefan Winter, Bergführer und Leiter des Ressorts Breitenbergsport beim DAV. “Wichtig ist dabei immer die sorgfältige Überprüfung der Lawinenlage – auch bei niedrigen Gefahrenstufen.”
Das alles ändert sich aber am kommenden Wochenende: Über Südwesten treibt eine Kaltfront auf die Alpen zu, die für einen Südstau sorgt. Vor allem die Alpensüdseite bekommt damit eine größere Menge Neuschnee ab – innerhalb der nächsten Tage kumulativ bis zu 75 Zentimeter. Auch in den Ostalpen, rund um Dachstein und Arlberg, kann es sehr ergiebig schneien. Und auch am Alpenhauptkamm wächst die Schneedecke um bis zu 30 Zentimeter an, vor allem Richtung Wochenbeginn, wo das schlechte Wetter auch im Osten Österreichs ankommt. „Eine Staulage auf der einen Seite der Alpen bedeutet eine Föhnlage auf der anderen“, erklärt Stefan Winter. "Es kann also in den nächsten Tagen durchaus turbulent in den Bergen werden, also regional und direkt vor Ort sehr unterschiedliche Bedingungen haben.“
Für den Bergsportexperten bedeutet dies: „Die Lawinengefahr wird auf jeden Fall ansteigen und kann auch kritisch werden.“ Das erfordert viel Wissen und eine gewissenhafte Einschätzung der Gefahren. Auf keinen Fall, so Winter, solle man sich vom lang ersehnten Neuschnee verleiten lassen und gedankenlos überall hineinfahren. „Schnee, der mit Wind fällt, birgt ein großes Risikopotenzial, konkret Schneebrettgefahr.“
Mit durchwachsenem Wetter, aber dafür meist schneefrei präsentieren sich die deutschen Mittelgebirge: „Gerade die Mittelgebirge werden als Orte der Ruhe, Entspannung und körperlichen Betätigung häufig unterschätzt – viele Menschen werden von den imposanten Bergnamen deutlich mehr angezogen“, so Winter. Zu Unrecht findet der Experte: „Häufig sind die Regionen besser mit öffentlichen Verkehrsmitteln angebunden und der Naturgenuss steht dem in den Alpen in nichts nach.“ Doch auch hier gilt: Eine gute Vorbereitung steigert das Erlebnis unterwegs!
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Tipps zu weiteren Aktivitäten an Fasching
Neben Ski- oder Schneeschuhtouren gibt es zahlreiche weitere Möglichkeiten, die Faschingszeit aktiv zu gestalten. "Rodeln, Langlaufen oder Winterwandern sind hervorragende Alternativen, um die Natur zu erkunden und sich zu bewegen", sagt Stefan Winter.
Häufig kann man seine Tour auch mit einer Einkehr auf der Hütte kombinieren – und manche Hütten bieten sogar eigene Rodelbahnen an. Wer einen Zwischenstopp auf der Hütte in die Tour einplant, muss vorher recherchieren: „Man sollte vorher einen Blick auf die Homepage der jeweiligen Hütte werfen oder direkt bei den Wirtsleuten nach den aktuellen Öffnungszeiten fragen, da nicht alle Hütten in der Wintersaison durchgängig bewirtet sind“, empfiehlt Miriam Roth, Hüttenexpertin beim Deutschen Alpenverein.
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DAV-Tourenliste für Fasching
Wer nach Touren-Inspirationen sucht, für den hat der DAV 20 Tourentipps zwischen den Alpen und NRW zusammengestellt: Für Wanderfans, Skitouren- und Schneeschuhbegeisterte verschiedener Könnensstufen.
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Kontakt: Franz Güntner, franz.guentner@alpenverein.de, Tel.: 089/14003-331