Die Leidenschaft für die Berge zu teilen, war schon für die Gründerväter des DAV eine wesentliche Bedingung, um in den Verein aufgenommen zu werden. Auch heute wird man wohl kaum ein Mitglied finden, das sich nicht für den Bergsport, die Alpen und deren Natur begeistert. Wer sich mit den Werten des Verbandes identifiziert, tritt ein für Offenheit und Transparenz, Vielfalt und Respekt, für Toleranz und Wertschätzung und für Freiheit.
Wir lieben die Berge!
Dieses Motto würden wohl alle unterschreiben – ganz egal, ob Mitglieder, Ehrenamtliche oder Hauptberufliche. Sie gehen in ihrer Freizeit wandern oder klettern, sie engagieren sich im Klima- und Naturschutz und interessieren sich für Kultur und Traditionen der Berg- und Alpenregionen. Die Freude an der Bewegung in der Natur und die Lust auf Gipfelerlebnisse verbindet jedenfalls alle. Deswegen ist es ein Anliegen des DAV, den Bergsport und Alpinismus zu fördern, und sich dabei gleichzeitig dafür einzusetzen, die einzigartigen Natur- und Kulturräume der Alpen und der deutschen Mittelgebirge zu bewahren. Diese Abwägung zwischen dem Schutz der Natur und den Interessen der Bergbegeisterten beschäftigt den DAV bereits seit seiner Gründung im Jahr 1869 durch deutsche und österreichische Bergsteiger als „bildungsbürgerlicher Bergsteigerverein“.
Heute ist der DAV der größte Bergsportverein der Welt und einer der großen Sport- und Naturschutzverbände Deutschlands mit 1,45 Millionen Mitgliedern in 355 selbstständigen Sektionen (Stand Dezember 2022). Mit einem sehr ambitionierten Klimaschutzprojekt will der DAV seiner Verantwortung als großer gesellschaftlicher Akteur in Deutschland gerecht werden. Sein Ziel ist es, bis 2030 klimaneutral zu sein, aber nicht irgendwie, sondern by fair means.
Bergsport für alle
Wandern, Bergsteigen, Klettern, Skifahren, Mountainbiken – der DAV ist offen für verschiedene Arten des faszinierenden Bergsportspektrums und gesteht jedem Menschen die Freiheit zu, sich eigenverantwortlich in den Bergen zu bewegen. Mitglieder können aus rund 100.000 Angeboten das Passende für sich auswählen. Von der einfachen Wanderung über die Klettertour, das Ski-Wochenende bis zur Hochtour auf über 3000 Metern Höhe ist alles möglich. Hinzu kommen Sportarten wie Mountainbiken oder Klettersteiggehen und mehr als 5000 allgemeine Fitnessveranstaltungen, die der DAV anbietet. Und wenn das Wetter mal nicht mitspielt: Die Sektionen betreiben über 220 künstliche Kletteranlagen. Es ist also für alle etwas dabei, ob Familie, Kinder, Jugendliche, Ältere oder Menschen mit Behinderung. Dabei spielt das Ehrenamt eine große Rolle, Leiter*innen und Trainer*innen leisten jährlich rund 1,7 Millionen Stunden, um das vielseitige Programm zu stemmen.
Bergsport – Aber sicher
Um das Risiko im Bergsport zu minimieren, spielen eine gute alpine Ausbildung und das Thema Sicherheit eine wichtige Rolle. Rund 24.000 ehrenamtliche Trainer*innen und Fachübungsleiter*innen engagieren sich in ihren Sektionen für ein abwechslungsreiches Kursprogramm. Denn in allen Bergsport-Disziplinen spielen der Spaß am Sport und das Gemeinschaftserlebnis eine ebenso große Rolle wie die qualifizierte Ausbildung der Teilnehmenden.
Die DAV-Sicherheitsforschung befasst sich zudem mit neuen Methoden und Techniken für die Ausbildungspraxis, die Ergebnisse sind in den Publikationen des DAV zu finden. Die Profis nehmen außerdem Materialtests und Analysen von Unfallursachen vor. Diese Erkenntnisse haben dazu beigetragen, die relative Zahl der tödlichen Unfälle von DAV-Mitgliedern seit den 1970er Jahren bis heute deutlich zu senken.
Anwalt der Alpen
Um die einzigartige Natur der Alpen und Mittelgebirge auch für nachfolgende Generationen zu bewahren, setzt sich der DAV für den Schutz des Lebensraums vieler bedrohter Tier- und Pflanzenarten ein. Als „Anwalt der Alpen“ bewahrt er die Bergwelt als Erholungsraum, fördert naturverträglichen Bergsport und trägt dazu bei, die natürlichen Ressourcen der Alpen zu schonen. Doch wie wird das umgesetzt? Zum Beispiel dadurch, dass der Verband Tipps zur umweltverträglichen Anreise zum Berg gibt. Dass er mit Projekten wie Natürlich biken, Natürlich auf Tour oder Natürlich klettern konkrete Lenkungsmaßnahmen umsetzt. Oder weitere Erschließungen von Skigebieten verhindert, wie dank des Alpenplans in Bayern schon mehrfach geschehen. Er beteiligt sich an Anhörungsverfahren und bezieht naturschutzfachlich Stellung. Seit 2005 ist der DAV bundesweit anerkannter Naturschutzverband.
Hütten und Wege
321 öffentlich zugängliche Hütten, über 20.400 Übernachtungsmöglichkeiten und 30.000 Kilometer Wege stehen Bergsportfans und Naturverbundenen dank der Arbeit des Deutschen Alpenvereins in den Alpen und Mittelgebirgen zur Verfügung. Dabei unterstützt der DAV die Modernisierung und den ökologischen Betrieb der teilweise hochalpinen Unterkünfte durch neueste Technologien. Der Einsatz regenerativer Energien und fortschrittlicher Abwasserreinigungstechnik ist auch in alpiner Extremlage unser Anspruch. Dafür investiert der Deutsche Alpenverein jährlich etwa zehn Millionen Euro.
Leistungssport
Der DAV betreut als Mitgliedsverband im Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) das Expeditions- und Skibergsteigen sowie das Sportklettern und Bouldern (Klettern in Absprunghöhe ohne Seilsicherung) im Bereich Leistungssport. Für die besten Kletter*innen richtet der Verband die Deutsche Meisterschaft in den Disziplinen Speed, Lead und Bouldern und die Deutsche Jugendcupserie sowie Weltcups und weitere Veranstaltungen des internationalen Kletterverbandes (ISFC) aus. Bei den Deutschen Meisterschaften im Skibergsteigen können Ausdauertalente ihr Können unter Beweis stellen. Ein auf jeweils drei Jahre angelegter „Expeditionskader“ bietet jungen, talentierten Alpinist*innen die Möglichkeit, von Profis zu lernen und auf eine große Abschluss-Expedition zu gehen.
Bergkultur
Wissenschaft, Kultur und Geschichte genießen im DAV buchstäblich Hausrecht, denn auf der Münchner Praterinsel direkt an der Isar sind die größte alpine Spezialbibliothek der Welt, das Alpine Museum und das Archiv des DAV unter einem Dach vereint. Alles, was es über Bergsport, unsere Alpen und ihre Geschichte zu wissen gibt, ist in jährlich wechselnden Ausstellungen und über 70.000 Medien zusammengefasst.