Ausgewogene Ernährung im Leistungssport
Eine gesunde Ernährung spielt eine entscheidende Rolle für die Leistungsfähigkeit beim Leistungssport, da sie direkten Einfluss auf alle Aspekte der körperlichen und geistigen Performance hat, wie zum Beispiel:
Gesundheit
Energie für Wettkampf und Training
Wachstum und Entwicklung
Immunsystem
Prävention von Krankheiten
Psychisches Wohlbefinden
Lebensqualität
Was ist RED-S?
RED-S steht für "Relative Energy Deficiency in Sports" (Relativer Energie-Mangel im Sport) und ist ein medizinisches Syndrom, das auftritt, wenn Sportlerinnen und Sportler nicht genügend Energie aus Nahrung aufnehmen, um die Anforderungen ihres Trainings und ihrer sportlichen Aktivitäten zu decken. Dieser Energiemangel kann zu einer Reihe von gesundheitlichen Problemen führen, die sowohl die körperliche Leistungsfähigkeit als auch die langfristige Gesundheit beeinträchtigen können.
Was bedeutet das für (Kletter-)Wettkämpfe?
Der Deutsche Alpenverein führt Körpergewichtskontrollen im Rahmen von nationalen Titelwettkämpfen durch, um die Gesundheit und Sicherheit der Athletinnen und Athleten zu gewährleisten und die Prävention von Essstörungen, insbesondere der RED-S zu unterstützen.
Mit der Durchführung von Körpergewichtskontrollen bei nationalen Titelwettkämpfen möchte der Deutsche Alpenverein sicherstellen, dass Athletinnen und Athleten keine riskanten Verhaltensweisen im Hinblick auf Gewichtsmanagement anwenden, die ihre Gesundheit gefährden könnten. Gleichzeitig dient die Maßnahme der Sensibilisierung von Athlet*innen, Trainer*innen und Betreuer*innen für die Bedeutung einer ausgewogenen Ernährung und eines gesunden Umgangs mit dem eigenen Körperbewusstsein.
Letztendlich zielen die Körpergewichtskontrollen darauf ab, eine sportliche Umgebung zu schaffen, die die physische und mentale Gesundheit der Sportlerinnen und Sportler fördert und gleichzeitig die Chancengleichheit und Fairness im Wettbewerb gewährleistet. Indem der Deutsche Alpenverein die Prävention von RED-S und ähnlichen Problemen in den Vordergrund stellt, trägt er dazu bei, das Wohlbefinden der Athletinnen und Athleten langfristig zu schützen.
Im Falle einer Unterschreitung der kritischen BMI-Grenze sollten in jedem Fall umfangreiche medizinische Untersuchungen durchgeführt werden, um ein mögliches RED-S auszuschließen.
DAV-Präventionskonzept
Das vorliegende Konzept soll dazu beitragen, einen gesunden Leistungssport im Deutschen Alpenverein zu fördern und die Athlet*innen in den körpergewichtsabhängigen Disziplinen des Wettkampfkletterns vor den Risiken einer mangelnden Energieverfügbarkeit zu schützen. Der DAV erachtet das Konzept als erfolgreich umgesetzt, wenn folgende Ziele erreicht werden:
Kein*e Athlet*in in den Kaderstrukturen des Deutschen Alpenvereins erreicht einen Zustand mangelnder Energieverfügbarkeit im Sinne von RED-S.
Kein*e Athlet*in unterschreitet im Rahmen von Gewichtskontrollen bei offiziellen Wettkämpfen die alters- und geschlechterspezifische, kritische BMI-Grenze.
Athlet*innen, die in den DAV-Wettkampfstrukturen sozialisiert werden, verfügen über weitreichende Ernährungskompetenzen und können ihre Ernährung adäquat an die spezifischen Bedürfnisse in Training und Wettkampf anpassen.
Athlet*innen können in einer vertrauensvollen Atmosphäre und in einem geschützten Rahmen über persönliche, gesundheitliche Sorgen und Probleme sprechen. Sie nehmen die Präventionsmaßnahmen des DAV als Unterstützung in ihrer Leistungsentwicklung wahr.