Bundesfachtagung Ausbildung - Das war die Tagung 2024

Die 5. Bundesfachtagung Ausbildung fand am 27. und 28. September 2024 in Nürnberg statt. Sie richtet sich vor allem an die Ausbildungsreferent*innen der Sektionen sowie alle Personen, die das Kurs- und Tourenangebot der Sektionen gestalten. Mit über 120 Teilnehmer*innen war die Veranstaltung ausgebucht.

Vortrag Alpen im Klimawandel - Auswirkungen auf Natur und Bergsport

Dr. Tobias Hipp aus dem Ressort Naturschutz und Kartografie der Bundesgeschäftsstelle zeigte in seinem Vortrag aktuelle Ereignisse und Daten zum Klimawandel auf: Schneefall im September 2024, anhaltende Hitzerekorde in den vergangenen Jahren und der Rückgang der Gletscher sind konkrete Beispiele. Die Auswirkungen in Form einer deutlichen Veränderung der Berglandschaft und Ereignissen wie Berg- und Felsstürzen, Muren, Steinschlag sind im Bergsport allgegenwärtig. Die konkreten Auswirkungen auf die DAV-Ausbildung wurden im Gespräch mit dem Bildungsreferenten Markus Fleischmann deutlich.

DAV-Marktplatz

Am Abend bot der DAV-Marktplatz die Möglichkeit, mit anderen Teilnehmenden und Mitarbeitenden der Bundesgeschäftsstelle zu sprechen. Gesprächsanlässe boten 9 Themenstände zu den verschiedenen Ausbildungsbereichen und darüber hinaus zu JDAV, Sicherheitsforschung (SiFo) und Natur- und Klimaschutz. Auch die Mitglieder des ehrenamtlichen Beratungsgremiums Kommission Bildung standen als Ansprechpersonen zur Verfügung.

Aktuelles DAV Bildung

Der Samstag startete mit aktuellen Informationen aus dem Ressort Bildung. Ressortleiterin Caroline Chaillié informierte über geänderte Fortbildungspflichten, Aktivitäten für den Klimaschutz und den neuen Internetauftritt der DAV-Akademie. Die Bildungsreferent*innen stellten aktuelle Entwicklungen und neue Ausbildungen in ihren Bereichen vor und standen für Fragen zur Verfügung.

7 verschiedene Foren boten Gelegenheit, vielfältige Themen zu besprechen und zu bearbeiten:

Foren

Berge in Bewegung - Sektionsangebote klimaangepasst gestalten

Die Teilnehmenden diskutierten über die Gestaltung ihrer Sektionsprogramme, die Wirksamkeit von Maßnahmen gegen den Klimawandel sowie dessen konkreten Auswirkungen auf einzelne Bergsportarten. Als Probleme wurden der Schneemangel und schwierige Verhältnisse im Winter identifiziert. Auch im Sommer wachsen die Herausforderungen durch alpine Gefahren, vor allem auf Hochtouren. Als konkrete Handlungsmöglichkeiten wurden die umweltverträgliche Anreise und die Wahrnehmung politischer Gestaltungsmöglichkeiten genannt bis hin zur Aufgabe einzelner Bergsportangebote.

Entspannung und Stressreduktion durch Bergwandern – Bergwandern als Prävention – neue Ausbildung Übungsleiter*in B

Nach der Vorstellung der neuen Ausbildung und einer gemeinsamen Atemübung wurde die Zulassung und Förderung der Angebote durch Krankenkassen diskutiert sowie die Möglichkeiten die Sektionsangebote zu bewerben. Die Teilnehmenden tauschten sich über ihre Zielgruppen aus und regten an, die Ausbildung für bestimmte Lizenzen als Fortbildung anzurechnen.

Natürlich biken - MTB und Naturschutz, Biken vor der Haustüre

In diesem Forum diskutierten die Anwesenden über die Bedürfnisse der Sektionen zu Mountainbikeangeboten, die Umsetzungsbeispiele in Nürnberg und Günzburg sowie die DAV-Strategie zur Förderung von Bikeanlagen. Die Sektionen brauchen qualifiziertes und engagiertes Personal sowie Unterstützung bei Verhandlungen mit anderen Stakeholdern. Eine Förderung durch den DAV-Bundesverband begrüßten die Teilnehmenden wünschten sich aber noch mehr konkrete Unterstützung.

Familienangebote in den Sektionen aufbauen und fördern

Die Teilnehmenden stellten als Besonderheiten einer Familiengruppe heraus, dass sie oft in größeren Gruppen unterwegs sind, sehr unterschiedliche Aktivitäten ausüben und meist Gemeinschaftstouren machen. Als Maßnahmen zur Gewinnung und Bindung von Familiengruppenleitungen wurden eine gute Einbindung und Wertschätzung identifiziert.

Klettern als Leistungssport – Aufbau von Gruppen in Sektionen

Auch in diesem Forum kamen die Anwesenden zu dem Schluss, dass die Bindung von Trainer*innen durch Wertschätzung wichtig ist, um langfristig Leistungssport im Verein aufzubauen und zu verankern. Nachwuchsförderung mit jungen Athlet*innen und die Professionalisierung des Leistungssports sind Voraussetzung, um international erfolgreich zu werden.

mehr Frauen in die Ausbildung – Angebote für die Gewinnung von Trainerinnen

In diesem Forum wurden nach einem Input mit Daten und Fakten und einem persönlichen Erfahrungsbericht in Kleingruppen Best Practices aus den Sektionen ausgetauscht. Daraus erarbeiteten die Teilnehmenden, dass Faktoren wie die Verantwortung für die Familie oder mangelndes Selbstbewusstsein Frauen daran hindern können, im DAV aktiv zu werden. Zum Abschluss wurden Tipps, um mehr Frauen zu gewinnen erarbeitet, z. B. gezielte und geschlechterneutrale Ansprache, weibliche Rollenvorbilder, Kurse von Frauen für Frauen.

Sektionsveranstaltungen – Tätigkeitsbereiche und Aufsichtspflichten für Trainer*innen

Das beliebteste Forum der Veranstaltung fand zwei Mal statt, damit möglichst viele daran teilnehmen konnten. In Kleingruppen wurde anhand von Fallbeispielen erarbeitet, welche Verantwortung und Tätigkeitsbereiche Trainer*innen haben und welche Aufsichts- und Sorgfaltspflichten beim Sportklettern und Bouldern bestehen.

Lukas Fritz stellt die DAV-Skitourenstudie vor.

Aktuelles aus der Sicherheitsforschung (SiFo)

Lorenz Berker aus der DAV-Sicherheitsforschung stellte die Kletterhallen-Unfallstatistik 2023 vor sowie die daraus abgeleiteten Empfehlungen der SiFo. Auch Unfälle beim Sportklettern am Fels wurden analysiert und Lehren daraus gezogen.

Lukas Fritz aus der DAV-Sicherheitsforschung präsentierte gemeinsam mit Dr. Martin Schwiersch (Kommission Sicherheitsforschung) die Ergebnisse der DAV-Skitourenstudie.

Eindrücke von der Tagung