Forschungs­projekte

Die Laufener Hütte im Tennengebirge. Foto: DAV-Sektion Laufen/Markus Lichtmannegger

Ein großer Teil der Alpenvereinshütten liegt in Schutzgebieten. Zu den wichtigsten Aufgaben zählen deshalb die Modernisierung und der ökologische Betrieb der hochalpinen Unterkünfte. Neueste Technologien sorgen für eine umweltverträgliche Ver- und Entsorgung, die im Rahmen von Forschungsprojekten erarbeitet werden.

Auswahl durchgeführter Forschungsprojekte

Handlungsempfehlungen zum Umgang mit Wasserressourcen auf alpinen Schutzhütten

Zentral für den Hüttenbetrieb ist die Wasserversorgung. In Zeiten des Klimawandels wird das immer deutlicher. Das Forschungsprojekt gibt Empfehlungen und unterstützt die Alpinverbände dabei die Wasserversorgung auf Hütten sicherzustellen.

Integrale Evaluierung der Ver- und Entsorgungsanlagen bei Berg- und Schutzhütten

Im internationalen Projekt, kurz IEVEBS wurden Erfahrungen mit den Ver- und Entsorgungssystemen von Berg- und Schutzhütten erhoben und bewertet. Abgeleitet wurden Empfehlungen zur umweltgerechten, nachhaltigen Hüttenbewirtschaftung.

Reststoffbehandlung im Gebirge

Bei der Abwasserreinigung fallen abgetrennte Inhaltstoffe in unterschiedlicher Qualität und Konsistenz an. Wegen verschärften gesetzlichen Bestimmungen hinsichtlich der Klärschlammaufbringung wird die Entsorgung ins Tal immer häufiger angeordnet. Der Abtransport anfallender Reststoffe belastet viele Sektionen und Hüttenbetreiber aufgrund der meist fehlenden Transportwege wirtschaftlich enorm. Behandlungsverfahren von Klärschlämmen und abgetrennten Abwasserinhaltsstoffen zur Reduzierung ihres Volumens können einen entscheidenden Beitrag leisten, Kosten zu sparen und Ressourcen zu schonen.

Umwelttechnik für alpine Berg- und Schutzhütten

25 Hütten aus den Förderprojekten der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Alpenverein, den NaturFreunden Deutschland und der Bergwacht Bayern werden im Band "Umwelttechnik für alpine Berg- und Schutzhütten" von Verena Menz aus dem Jahr 2008 vorgestellt. Das Buch bereitet Hintergrundwissen, Tipps und Beispiele aus der Praxis auf und ermöglicht einen vertieften Einblick in die umfangreiche Hüttentechnik.

Rapsöl-BHKW für alpine Berghütten

Rapsöl kommt als umweltfreundlichem Energieträger eine sehr große Bedeutung zu. Im Moment ist es eine der wenigen umweltfreundlichen Alternativen zur Stromerzeugung mit Benzin oder Diesel auf hochalpinen Schutzhütten. Neben der Reduktion der Treibhausbilanz hat Rapsöl den großen Vorteil, dass bei einem Unfall nur geringe Gefahren für die Umwelt bestehen – bei der Lage der Hütten in sensiblen Naturregionen ein bedeutender Faktor. Das Grundsatzprogramm zum Schutz und zur nachhaltigen Entwicklung des Alpenraums sowie zum umweltgerechten Bergsport sieht mittelfristig einen Ersatz sämtlicher Benzin- oder Dieselaggregate zur Stromversorgung auf Hütten vor.

Reetverkleidung am Nebengebäude der Mannheimer Hütte. Foto: DAV

Reetdach auf der Mannheimer Hütte

Auf der Mannheimer Hütte wird der Baustoff Reet für die Fassade einer Einhausung des Wasserspeichers erprobt. Reet hat als nachwachsender Rohstoff eine ausgesprochen gute CO2-Bilanz. Vor Beginn des Projekts gab es die Vermutung, dass Reet auf Berghütten eine längere Lebensdauer als im Tal hat.

Windräder

Sowohl auf dem Rotwandhaus als auch auf der Landshuter Europahütte gab es bereits Versuche, Windräder für die Stromerzeugung auf Alpenvereinshütten einzusetzen. Leider haben sich beide Projekte nicht als erfolgreich erwiesen.