Natürlich biken

Das Logo zur Kampagne #natürlichbiken Foto: DAV/Wolfgang Ehn

Projekt "Bergsport Mountainbike - nachhaltig in die Zukunft"

In dem vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz geförderten Projekt geht es darum, in Modellregionen nachhaltige Mountainbike-Konzepte zu erarbeiten und umzusetzen, um eine konfliktfreie Ausübung des Sports zu erreichen.

Das Projekt beinhaltet eine Bandbreite an Zielen, von Aufklärung über Bildung bis hin zur Besucherlenkung, die dabei helfen sollen, den Mountainbikesport als sozial- und naturverträglich zu etablieren und somit die zukünftige Ausübung des Sports in der Natur zu gewährleisten.

Verständnisvolles Miteinander

Oberstes Ziel ist dabei, eine Atmosphäre des verständnisvollen Miteinanders und Respekts unter allen Beteiligten vor Ort zu erzeugen und eine Diskussion auf Augenhöhe stattfinden zu lassen. Dies geschieht durch einen partizipativen Dialogprozess der in Form von Runden Tischen in den Regionen geführt wird. Um diese Diskussionen Fakten basiert führen zu können, werden auch die Einflüsse des MTB-Sports auf Flora und Fauna erfasst.

Sowohl beim Wandern als auch beim Mountainbiken bewegen wir uns auf Wegen. Daher sollen in diesem Projekt, basierend auf dem „shared trail“-System, Trails/Wege ausgeschildert werden, um Hot Spots zu entlasten und eine Besucherlenkung zu erzeugen. Dabei soll die Lenkung aber nicht mittels Verboten arbeiten, sondern mit der Attraktivität zielgruppengerechter Angebote.

Haftungsfrage und MTB-Beschilderung

Wer sich mit dem Thema MTB und den dazugehörigen Diskussionen befasst, kommt nicht um das Thema Haftung herum. Im Projekt möchten wir daher Aufklärungsarbeit leisten, um vorhandene Ängste und Sorgen von Grundstücksbesitzer*innen und Bewirtschafter*innen zu mildern. Hierzu wurde ein Leitfaden zur Haftung und Verkehrssicherungspflicht erstellt, der sich mit den wesentlichen Punkten auseinandersetzt. Außerdem werden Möglichkeiten geprüft und erarbeitet, wie die Entlastung der Grundstückseigentümer*innen aussehen kann.

Wer im Ostalpenraum wandert, kennt die typische Beschilderung der Alpenvereinswege. Ist man jedoch mit dem MTB unterwegs, so ändert sich das Bild: Häufig gibt es keine Beschilderung, und wenn doch, ist diese meist sehr unterschiedlich. Ein Blick über die Landesgrenze Richtung Süden zeigt, wie eine einheitliche MTB-Beschilderung aussehen kann. Im Projekt ist die Empfehlung eines einheitlichen Beschilderungskonzepts vorgesehen, welches am besten nicht nur landkreisübergreifend identisch ist, sondern auch über die Landesgrenzen hinweg.

Hinweis zur Projektlaufzeit

Das Projekt "Bergsport Mountainbike - nachhaltig in die Zukunft" wurde bis Dezember 2024 kostenneutral verlängert. Grund für die Verlängerung sind durch die Pandemie verzögerte Kommunikationsprozesse. Bis 2024 werden nun verschiedene angestoßene Entwicklungen weiter begleitet und die Akteure vor Ort weiter eingebunden.

Begegnungen auf dem Trail Illustration: Lana Bragin

Leitfaden "Mountainbike-Konflikte verstehen und lösen"

Beim Mountainbiken treffen wir auf dem Trail nicht nur andere Biker, sondern auch Fußgänger*innen, Landwirt*innen und hin und wieder auch Förster*innen und Jäger*innen. Alle sind in der Natur unterwegs und haben doch teilweise ganz unterschiedliche Motive dafür.

Wie überall im Leben, kann es beim Aufeinandertreffen verschiedener Interessen auch beim Bergsport zu Konflikten kommen. Diese zu verstehen und lösen zu können, ist das Ziel des neuen DAV-Leitfadens.

Neben einer theoretischen Einordung von Konfliktarten, wird anhand des Stakeholder-Dialogs gezeigt, wie ein Lösungsweg für MTB-Konflikte aussehen kann. Im Leitfaden spiegeln sich die Erfahrungen aus den beiden Modelllandkreisen des vom bayerischen Umweltministerium geförderten Projektes wider. Er richtet sich nicht nur an potenzielle Vermittler*innen bei Konflikten, sondern auch an alle Interessierten z. B. aus dem Tourismus, der Verwaltung oder Vereinen, die einen Bezug zum Mountainbiken haben.

Der Leitfaden "Mountainbike-Konflikte verstehen und lösen: Moderierte Stakeholder-Dialoge als Weg zum Interessenausgleich" ist im Rahmen des Projekts "Bergsport Mountainbike – nachhaltig in die Zukunft" entstanden.

Wegepflege an einem Shared Trail Illustration: Lana Bragin

Leitfaden "Instandhaltung von Shared trails"

„Sharing is caring“ heißt es so schön. Das gilt auch für die Wege-Infrastruktur in den Bergen. Shared trails ist das Stichwort: Bergwege, die zum Wandern und Mountainbiken gleichermaßen genutzt werden. Denn unterschiedliche Nutzungsgruppen stellen sehr ähnliche Anforderungen an die Wege – und damit auch an deren Instandhaltung und die damit betrauten Personen.

Dazu kommen weitere Bedingungen, die bei der Wegepflege eine Rolle spielen. So suchen immer mehr Menschen in den Bergen Erholung – ob zu Fuß oder auf dem Mountainbike. Die Wege müssen einer steigenden Frequentierung standhalten können. Auch der Klimawandel beeinflusst die Bergwege. Die veränderten klimatischen Bedingungen bringen uns beispielweise vermehrt extreme Niederschläge. Regen- und Schmelzwasser muss so abfließen, dass es dem Weg möglichst wenig schadet.

Der Leitfaden "Instandhaltung von Shared trails" ist im Rahmen des Projekts "Bergsport Mountainbike – nachhaltig in die Zukunft" entstanden.